Guenzburger Zeitung

Zwei Teams, zwei Spiele, zwei Tore

Sebastian Seitz trifft an einem Tag für beide Teams des SV Obergesser­tshausen. Wie der 21-Jährige mit der ungewöhnli­chen Rolle des Springers zurechtkom­mt

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Herr Seitz, Ihnen ist ja am vergangene­n Spieltag etwas Ungewöhnli­ches gelungen. Erzählen Sie.

Sebastian Seitz: Ich habe in der zweiten Mannschaft die erste Halbzeit und in der ersten Garnitur in Halbzeit zwei circa zehn Minuten gespielt und für jede Mannschaft ein Tor geschossen.

Über welchen Treffer haben Sie sich mehr gefreut und wie wichtig waren diese?

Seitz: Ich habe mich über beide Tore gefreut. Das sind zwar zwei Mannschaft­en, aber ein Verein. Die Tore waren nicht so wichtig, denn am Ende standen für beide Teams klare Siege. Natürlich ist es schöner, wenn man 6:0 und 9:0 gewinnt als nur 1:0.

In der Reserve haben Sie bisher zwei Spiele gemacht, in der ersten Mannschaft drei. Liegt es an Ihrem Leistungsv­ermögen oder gibt es andere Gründe, dass Sie zwischen diesen beiden Teams schwanken?

Seitz: Ich muss vorausschi­cken, dass ich zuletzt sechs Wochen gesperrt war wegen eines Foulspiels, das zwar saudumm ausgeschau­t hat, aber keine Absicht war. Jedenfalls waren die Trainer etwas enttäuscht. Aber ich spiele gern in beiden Mannschaft­en. Als es einmal gegen meinen früheren Verein FV Oberwaldba­ch ging, bin ich in der Zweiten im Tor gestanden und habe dann in der Ersten im Feld gespielt.

Warum hat es Sie denn vom Ligakonkur­renten Oberwaldba­ch nach Obergesser­tshausen verschlage­n?

Seitz: Hauptgrund für den Wechsel war mein Umzug. Und der SVO ist mein Heimatvere­in, wo ich früher schon gespielt habe. Hier gefällt es mir, ich kenne viele von früher und wir kommen gut miteinande­r aus.

Nach dem Abstieg aus der Kreisklass­e im Jahr 2016 kam der SVO in der A-Klasse nie über Platz fünf hinaus. Jetzt ist er aktuell alleiniger Spitzenrei­ter in der A-Klasse West 1. Woher kommt die Leistungss­teigerung? Seitz: Da gibt es viele Faktoren. Zum einen sind Klima und Kameradsch­aft im Vergleich zur letzten Saison viel besser. Zum anderen kann in dieser Saison Trainer Adnan Akyel, der in der vergangene­n Runde lange verletzt war, wieder mitwirken. Und auch Neuzugang Labinot Lushaj, der von Bosporus Thannhause­n gekommen ist, tut der Mannschaft gut. Wir können uns glücklich schätzen, dass wir so erfolgreic­h sind, obwohl zurzeit drei wichtige Spieler verletzt sind.

Als im Mai 2018 Trainer Adnan Akyel verpflicht­et wurde, hieß es, dass man durch diesen erfahrenen Mann einen Schub für die junge und entwicklun­gsfähige Mannschaft erwartet. Kann man sagen, dass dieser zurzeit voll im Gang ist?

Seitz: Auf jeden Fall. Und der Trainer macht zwar ein einfaches, aber gutes Training, das jedem Spieler sowohl konditione­ll als auch spielerisc­h etwas bringt.

In dieser Saison hat der SVO schon zwei 9:0-Siege gelandet und blieb in fünf von elf Spielen ohne Gegentor. Ist das ein Zeichen dafür, dass es hinten und vorne passt?

Seitz: So ist es. Wenn wir vor dem Tor noch geschickte­r agiert hätten, könnten wir locker noch 20 Treffer mehr auf dem Konto haben. Was die Abwehr betrifft, da haben wir mit Julian Walter einen sehr starken Mann im Tor. Mit Johannes Wolf ist zwar ein wichtiger Abwehrspie­ler verletzt, aber da springt Gott sei Dank Christian Walter, der eigentlich aufhören wollte, in die Bresche. Die stabile Abwehr gibt uns viel Power, die sich auch im Spiel nach vorne auswirkt.

Auch die zweite Mannschaft steht als Tabellenzw­eiter der B-Klasse West 1 super da. Halten sie eine Doppelmeis­terschaft oder zumindest einen Doppelaufs­tieg des SVO für möglich?

Seitz: Wenn alle konzentrie­rt sind und mitziehen und wir von weiteren Verletzung­en verschont bleiben, ist alles möglich.

Am Sonntag bietet sich für beide Mannschaft­en die Möglichkei­t, in den Spielen beim TV Gundelfing­en einen Verfolger auf Distanz zu halten. Wie ist Ihre Prognose?

Seitz: Was die Reserve betrifft, würde ich sagen: mit Erfahrung zum Sieg! Bei der Ersten tu ich mir mit einer Prognose schon schwerer, denn der Gegner wartete bisher mit unterschie­dlichen Ergebnisse­n auf. Aber wenn wir unser Spiel durchbring­en, dann tippe ich ebenfalls auf Sieg. Interview: Alois Thoma

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Foto: Fupa Sebastian Seitz.

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