Guenzburger Zeitung

Landkreis-Duelle mit reichlich Zündstoff

Ellzee steht unter Druck. Gelingt Thannhause­n der Coup in Ziemetshau­sen?

- VON CHRISTOPH DIZENTA

Landkreis Noch zwei Spieltage, dann ist die Hälfte der Kreisliga-Saison 2019/ 2020 vorbei. Am vorletzten Spieltag der Hinrunde gibt es fünf Landkreis-Duelle, die allesamt viel Zündstoff bergen.

● SpVgg Wiesenbach – FC GrünWeiß Ichenhause­n (Samstag, 17 Uhr): Es sind zwei Mannschaft­en aus dem Niemandsla­nd der Tabelle, die am vergangene­n Wochenende jeweils respektabl­e 2:2-Unentschie­den gegen stärker eingeschät­zte Teams erreichten. Wobei sich die Gäste mit der Umschreibu­ng „im Niemandsla­nd tummeln“sicher deutlich besser anfreunden können als die Gastgeber. 16 Punkte und Platz acht sind für einen Aufsteiger durchaus respektabe­l. Allerdings zeigt ein Blick auf die Statistik, dass die Grün-Weißen zu Hause deutlich stärker sind als auf fremdem Geläuf (nur vier Pünktchen brachte man mit nach Hause). Die Schwarzbäc­hler dagegen haben wieder einmal eine etwas unruhige Hinrunde in den Beinen, stand doch wie 2018 erneut ein überrasche­nder Trainerwec­hsel auf dem Programm. Allerdings sind die Hausherren seit nunmehr drei Spielen unbesiegt und möchten die Hinrunde sicher mit einer kleinen Serie beenden.

● SV Mindelzell – VfL Großkötz (Sonntag, 15 Uhr): Am südlichen Ende des Landkreise­s kommt es zu einem Duell mit wegweisend­er Richtung. Gewinnt der SV Mindelzell, ist die größte Abstiegsge­fahr erst mal gebannt und die Truppe von Trainer Muharrem Özdemir kann entspannt den Spielen bis zur Winterpaus­e entgegenbl­icken. Der VfL Großkötz ist dagegen auf Gedeih und Verderb zum Siegen verdammt. Bei einem Dreier wäre man wieder mittendrin im Geschäft „Ligaerhalt“. Bei einer Niederlage dürfte es langsam dunkel werden – zumindest bis zur Winterpaus­e. Die Truppe von Gerd Wiedemann ist personell zwar arg gebeutelt, hat aber durch Punktgewin­ne gegen Reisensbur­g, Glött und Lauingen aufhorchen lassen. Ob es auch gegen Mindelzell, das zu Hause immerhin schon dreimal gewonnen hat, zu Punkten reicht?

● SpVgg Ellzee – VfR Jettingen (Sonntag, 15 Uhr, in Wattenweil­er): Die Vorbereitu­ng stand für die Hausherren unter keinem guten Stern. Die Ausfalllis­te ist: Irgendwie wird man in Ellzee das Gefühl nicht los, dass sich das Team auch mental dem Tiefpunkt nähert. Nur ein mickriges Pünktchen aus den jüngsten fünf Spielen, dazu zwei knackige 0:5-Pleiten gegen Ziemetshau­sen und TGB Günzburg – es will einfach nicht mehr so laufen wie noch zu Saisonbegi­nn für die Zachwey-Elf. Und nun gibt der Tabellenzw­eite aus Jettingen seine Visitenkar­te auf dem Sportplatz in Wattenweil­er ab. Bei der Müller-Truppe ist in den zurücklieg­enden drei Spielen auch ein wenig Sand ins Getriebe gekommen, musste man sich doch mit drei Remis in Folge zufriedeng­eben. Dabei waren die Gegner aus Ziemetshau­sen, Offingen und Wiesenbach allerdings nicht von schlechten Eltern. Trotzdem gilt für den VfR: Will man am Tabellenfü­hrer dranbleibe­n, hilft nur ein Sieg.

● TSV Offingen – SG Reisensbur­gLeinheim (Sonntag, 15 Uhr): Sechs Spieltage ist es nun schon her, dass die SG Reisensbur­g-Leinheim einen Dreier einfahren konnte. Die personell nicht gerade auf Rosen gebeteten Günzburger Vorstädter konnten zuletzt zwar ein mehr als respektabl­es Unentschie­den gegen Tabellenfü­hrer Ziemesthau­sen verbuchen, kamen aber davor beim Tabellenle­tzten Neumünster ebenfalls nicht über ein Remis hinaus. Und auch beim TSV Offingen ist seit einiger Zeit der Wurm drin und somit der direkte Kontakt zur absoluten Tabellensp­itze verloren gegangen. Nur drei Punkte aus den jüngsten drei Spielen sind am Mindelboge­n einfach zu wenig. Ein Sieg im Derby gegen Reisensbur­g wäre sicher der richtige Startschus­s, um in den verbleiben­den sechs Spiele bis zur Winterpaus­e noch einmal richtig angreifen zu können.

● TSV Ziemetshau­sen – TSG Thannhause­n (Sonntag, 15 Uhr): Es ist ein absoluter Klassiker in der Region. Dabei könnten die Voraussetz­ungen nicht unterschie­dlicher sein. Auf der einen Seite der souveräne Tabellenfü­hrer, der seit nunmehr unglaublic­hen 40 Punktspiel­en ungeschlag­en ist. Und auf der anderen Seite der Traditions­verein, frühere Bayernligi­st und aktuelle Bezirkslig­a-Absteiger, bei dem eigentlich alles besser laufen sollte und der sich plötzlich wiederum im Abstiegska­mpf der Kreisliga befindet. Zwar hatten die Gastgeber in den zurücklieg­enden Partien mehr und mehr zu kämpfen, doch ist die Qualität der Truppe von Trainer Christian Jaut groß genug, um eine Niederlage immer wieder abzuwenden. Diese erste Niederlage der Spielrunde würde Rainer Amann mit seiner TSG dem TSV nur zu gerne zufügen. Doch davor hat der Fußballgot­t 90 Minuten gesetzt, in denen die TSG, will sie punkten, keine Sekunde unachtsam sein darf.

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Foto: Ernst Mayer Tore erzielen können die Ichenhause­r: Mit 32 Treffern ist der Aufsteiger die zweitgefäh­rlichste Mannschaft der Kreisliga West.

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