Großes Interesse an Günzburger Bildungsmesse
Rund 130 Aussteller präsentierten sich bei der Günzburger Messe IBS im Beruflichen Schulzentrum. Sie zeigten die Vielfalt der Möglichkeiten. Nicht nur das Angebot war enorm, sondern auch das Interesse
Die Infomesse Beruf und Schule in Günzburg ist auf breite Resonanz gestoßen. Was die Menschen wissen wollten
Günzburg Berufsausbildung oder Studium? Handwerk oder ein Beruf im kaufmännischen, möglicherweise auch im sozialen Bereich? Sich zwischen Schule und Beruf oder Studium zunächst in einem freiwilligen sozialen Jahr engagieren?
Die Schule erst einmal hinter sich gelassen, ist das Angebot riesengroß. Was gibt es für Ausbildungsund Weiterbildungsmöglichkeiten, damit der angestrebte Beruf auch wirklich auf lange Sicht ausgeübt wird? Rund 130 Aussteller, Unternehmen, wie auch die verschiedensten Institutionen aus der Region präsentierten sich am Samstag bei der Infomesse Beruf und Studium (IBS) in den Räumen des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums Günzburg. Informiert wurde auch über Studiengänge und Anforderungsprofile. Organisiert wurde die Messe wieder vom Arbeitskreis Schule– Wirtschaft.
Dass sich die Leute dermaßen durch die Gänge schieben, das habe er so schon länger nicht mehr gesehen, bemerkte Schulleiter Martin Neumann. Kaum hatte die Messe begonnen, war der Andrang enorm – trotz des schönen Samstagvormittag-Wetters. Was will ich später überhaupt machen? Wie hoch ist der Verdienst? Und überhaupt: Welche Tätigkeit erwartet einen im Detail in den jeweiligen Berufen?
Die Polizei oder „etwas bei einer Versicherung“, das könne er sich ganz gut vorstellen, sagt Tom, 14 Jahre, aus Straß bei Nersingen (Kreis Neu-Ulm), der die neunte Klasse der Dominikus-Zimmermann-Realschule in Günzburg besucht. An den Ständen habe er sich bereits informiert.
Alexandra, 15 Jahre, die derzeit in der Mittelschule Burgau ist, interessiert sich dagegen eher für etwas Handwerkliches in die Richtung Elektroniker. Oder vielleicht Konstruktionsmechaniker, wie bei der Firma Gartner in Gundelfingen? „Ich möchte mir das mal anschauen“, sagt sie. „Über Mädchen in einem handwerklichen Beruf würden wir uns besonders freuen. Wir merken natürlich auch, dass der Nachwuchs immer weniger wird und unternehmen sehr viel“, erklärt Lisa Stöckle von der Firma Gartner.
„Man muss sich präsentieren“, so sieht es auch Veronika Linz, zuständig für Personal und Ausbildung in der Firma Creaton in Autenried. Louis Unterseher von der Metallbearbeitungsfirma BSB und BWB in Burgau bestätigt das: Die Schülerinnen und Schüler kämen ganz gezielt und hätten gewisse Vorstellungen.
So auch am Stand der Krumbacher Firma Lingl: Dort steht ein Greifautomat, ein sogenannter Claw Crane. „Made by Azubis“steht darauf: Auszubildende haben den Automaten in dreimonatiger Arbeit selbst gebaut. Entsprechend groß ist der Andrang. Und wie bei vielen anderen Ständen auch, haben viele Unternehmen ihre Azubis gleich mitgebracht, die sozusagen aus erster Hand informieren und Fragen beantworten.
Martin Schorer, Ausbilder Metalltechnik bei Lingl, bemerkt ebenfalls: „Es ist nicht einfach, wir hätten gerne noch mehr junge Leute, die eine Ausbildung bei uns beginnen.“Wenn es gelinge, die Azubis mitzunehmen und zu begeistern, dann habe man gewonnen.
Gerade auf dem Bau werde es immer schwieriger, eine Auswahl an Bewerbern gebe es so gut wie nicht – trotz der hohen Ausbildungsvergütung, erklärt Peter Finkel vom Günzburger Bauunternehmen Bendl. Wichtig wäre es, wenn sich auch Realschüler und vielleicht sogar Gymnasiasten bewerben würden. Gerade im Hinblick auf das Führungspersonal gebe es sehr verantwortungsvolle und wichtige Positionen.
„Die Leute entscheiden sich viel bewusster als im Vergleich zu früher“, sieht es Robert Pfaller von der Berufsschule Neu-Ulm. Gerade jetzt, da die Nachfrage an Auszubildenden und die Konkurrenz so groß sei. Letzteres zeigt sich vor allem an den Ständen, an denen über die zahlreichen verschiedenen Studiengänge informiert wird. Speziell auch in den einzelnen Fachvorträgen, die mit Informationen zur richtigen Bewerbung, über das Fachabitur bis hin zum Dualen Studium reichen.
Das Interesse war am Samstag groß und Möglichkeiten gab es bei der Messe mehr als ausreichend, sich einen Einblick in den Sprung von der Schule in das Berufsleben zu verschaffen. Und möglicherweise kam durch diese sogar der eine oder andere Ausbildungsvertrag zustande.