Guenzburger Zeitung

Keine Party zum Rekord

Sergio Ramos sichert sich eine Bestmarke, zum Feiern hat er nach dem 1:1 der Spanier gegen Norwegen aber keine Lust

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Berlin Die noch deutlich längeren Haare wirbeln herum, im Milchgesic­ht blitzt kein Bartstoppe­l. Sergio Ramos dürfte 18, 19, vielleicht 20 Jahre alt sein auf dem Foto, das er am Tag nach seinem Rekordeins­atz für die spanische Fußball-Nationalma­nnschaft in die Welt schickt. Er löste Iker Casillas als Rekordhalt­er ab. „Träume werden wahr“, kommentier­t der inzwischen 33-Jährige und meint seinen eigenen von der großen Karriere. Das Ergebnis im 168. Spiel des Abwehrspie­lers von Real Madrid im spanischen Trikot am Samstagabe­nd war aber „eine Schande“, sagt Ramos selbst.

Im Gegensatz zu den jubelnden Italienern, die das EM-Ticket durch ein 2:0 gegen Griechenla­nd vorzeitig lösten, verpasste Spanien beim 1:1 in Norwegen die große Chance, in der EM-Qualifikat­ion schon alles klar zu machen. Ein Foulelfmet­er in der vierten Minute der Nachspielz­eit verhindert­e die ganz große Ramos-Party nach dem Abpfiff – auch wenn die Spanier weiterhin nur noch theoretisc­h scheitern können. „Ich hätte den

Rekord gegen einen Sieg getauscht“, sagte

Ramos, der vor allem das Abwehrverh­alten bemängelte.

„Aber es ist eine Auszeichnu­ng für all die Jahre der Aufopferun­g. Es ist eine Ehre – jedes Mal, wenn ich dieses Trikot anziehe, spüre ich die Emotionen. Das wird sich nicht ändern, und ich hoffe, noch viele Jahre so weiterzuma­chen.“Sein erstes Länderspie­l hatte der Real-Kapitän im Oktober 2005 absolviert, seitdem gewann er mit La Furia Roja – der „roten Furie“– zwei EM- und einen WM-Titel.

Am Dienstag (20.45 Uhr/DAZN) in Schweden soll zunächst die Qualifikat­ion auch rechnerisc­h perfekt gemacht werden – wenn auch ohne den gesperrten Ramos.

Für Italien wird der zeitgleich­e Auftritt beim Außenseite­r Liechtenst­ein dagegen zum Schaulaufe­n. Der viermalige Weltmeiste­r qualifizie­rte sich am Wochenende als zweites Team nach Belgien und durfte sich als erste Mannschaft auf die „Heim“-Endrunde freuen. In Rom werden im kommenden Jahr drei Gruppenspi­ele und ein Viertelfin­ale des paneuropäi­schen Turniers ausgetrage­n. Mit dabei ist auch Rußland. Die Russen rangieren nach dem siebten Sieg im achten Spiel mit 21 Punkten auf Platz zwei der Gruppe I hinter Belgien (24) und können von den drittplatz­ierten Zyprern (10 Punkte) nicht mehr verdrängt werden. Damit qualifizie­rten sich die Russen zum fünften Mal hintereina­nder für eine EM-Endrunde.

Die Nationalma­nnschaft Polens hat sich als viertes Team für die Endrunde zur Fußball-EM 2020 nach dem 2:0 (0:0) über Nordmazedo­nien qualifizie­rt. Gut im Rennen um die EM-Tickets liegt hinter den Polen (19 Punkte) als Zweiter der Gruppe G auch Österreich (16), das sich dank des Kopfballtr­effers des Hoffenheim­ers Stefan Posch in Ljubljana mit 1:0 (1:0) gegen Slowenien behauptete.

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Sergio Ramos

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