Kreis soll mehr PV-Anlagen nutzen
Grünen-Fraktion im Kreistag sieht Vorbildfunktion
Günzburg Die Kreistagsfraktion der grünen hat einen Antrag für mehr Fotovoltaik-Anlagen (PV) auf den Dächern kreiseigener Gebäude gestellt. Laut einer Anfrage der Fraktion vom August dieses Jahres werden von den derzeit 20 landkreiseigenen Gebäuden nur sechs Dächer zur Stromerzeugung mit PV-Anlagen genutzt, obwohl die Dächer laut Solarkataster „gut geeignet“sind, führt Fraktionschef Harald Lenz aus.
Eine weitere Anfrage ergab, dass der Landkreis für die Kilowattstunde 22,2 Cent bezahlt. Nach Auskunft beim Energie- und Umweltzentrum Allgäu kann mit einer eigenen PV-Anlage Strom zwischen zehn und 15 Cent je Kilowattstunde produziert werden. Daher ist es ökologisch, aber kann es auch ökonomisch sinnvoll sein, die eigenen Dächer des Landkreises und deren Eigenbetriebe zur Stromerzeugung mit PV-Anlagen selbst zu nutzen, erklärt Kreissprecher Kurt Schweizer, gleichzeitig Mitglied des Umweltausschusses. Der Antrag beziehe sich auf die eigene Kampagne des Landkreises Günzburg „Solaroffensive Landkreis Günzburg“.
Die Fraktion stellt daher den Antrag, die Dächer der eigenen Gebäude, diesbezüglich durch eine Gesellschaft wie das Allgäuer Energieund Umweltzentrum auf deren Eignung überprüfen zu lassen und dort, wo diese positiv ausfällt, eine PVAnlage mit Eigenverbrauch und vielleicht auch mit Stromspeicher zu bauen.
Hierzu sind im Kreishaushalt entsprechende Mittel einzuplanen, fordert der Landratskandidat der Grünen, Max Deisenhofer. Wegen des niedrigen Zinsniveaus kann die Wirtschaftlichkeit auch bei Fremdfinanzierung dargestellt werden, erklären Fraktion und Kreisverband einstimmig.
Ebenso hält die Kreistagsfraktion der Grünen eine Dotierung des Umweltpreises für angebracht. Dieser wird jährlich vom Landkreis Günzburg für herausragende Ideen und Innovationen im Umweltbereich vergeben. Wie auch bei anderen Wettbewerben, die der Landkreis ausschreibt, verdient aus unserer Sicht ebenso der Gewinner des Umweltpreises eine entsprechende Würdigung, so Fraktionssprecher Harald Lenz. „Wir halten eine Prämie von 2000 Euro für angemessen“, erklärt Lenz. Andere Preise, die der Landkreis vergebe, seien auch mit einem Preisgeld verbunden und würden nicht nur mit „Gotteslohn“überreicht, erklärt Grünen-Kreissprecher Schweizer auf Nachfrage.