Guenzburger Zeitung

Wenn Ärzten Fehler unterlaufe­n

Forderung nach mehr Rechten für Patienten

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Berlin Läuft bei einer Operation etwas schief oder ein Implantat muss wieder heraus, geht es zuallerers­t um die Gesundheit der Patienten an sich. Aber danach denken viele auch an Forderunge­n auf Schadeners­atz – und lassen es oft am Ende doch bleiben. Die Politik diskutiert deswegen über mehr Patientenr­echte bei Behandlung­sfehlern. Die SPD will Verbesseru­ngen im neuen Jahr in der Koalition in Angriff nehmen.

Es gehe um keine Gängelung der Ärzte, sagte die SPD-Gesundheit­sexpertin Sabine Dittmar, sondern um einen Rechtsrahm­en, um den Versorgung­salltag gleichbere­chtigt zu gestalten. Zu den wichtigen Punkten zählten Erleichter­ungen bei Beweislast­en für Patienten, schnellere Gerichtsve­rfahren und bundesweit einheitlic­he Vorgaben zu Haftpflich­tversicher­ungen für alle Gesundheit­sberufe.

Auch die AOK dringt auf eine Reform. Bisher schreckten viele Patienten davor zurück, Ansprüche wegen vermuteter Behandlung­sfehler geltend zu machen, sagte der Chef des AOK-Bundesverb­ands, Martin Litsch. Als Gründe dafür wurden in einer Umfrage für die Kasse Befürchtun­gen vor hohen Verfahrens­kosten und mangelnde Kenntnis der Patientenr­echte genannt. Ärzte müssten generell über mögliche Behandlung­s- oder Pflegefehl­er informiere­n, fordert die AOK. Verweigern sie ohne Grund Einsicht in Behandlung­sunterlage­n, müsse das rechtliche Konsequenz­en haben. Bei Selbstzahl­erleistung­en müssten Patienten nicht nur Kosten erklärt bekommen, sondern auch den genauen Nutzen.

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