Guenzburger Zeitung

Kinder halten Vater für unschuldig

Neue Details zum Rieser „Gülle-Mord“

- VON MARTINA BACHMANN

Augsburg Die erwachsene­n Kinder des Rieser Landwirts, der wegen Mordes an seiner Ehefrau angeklagt ist, halten ihren Vater für unschuldig. Das haben sie in einem Brief an das Landgerich­t Augsburg erklärt, den die Vorsitzend­e Richterin Susanne Riedel-Mitterwies­er am Donnerstag verlas. Der Tod der Mutter sei ein „schrecklic­her Unfall“gewesen, so die Kinder. Es sei „unvorstell­bar“, dass der Vater etwas damit zu tun habe. Häusliche Gewalt sei in der Familie nie ein Thema gewesen. Der Brief ist auf den 12. Oktober 2019 datiert, kurz darauf begann der Prozess. Wie berichtet, hatten die beiden Älteren laut Zeugenauss­agen ihrem Vater am Todestag der Mutter heftige Vorwürfe gemacht. Sie sollen ihn angeschrie­n haben: „Du bist schuld. Du hast sie umgebracht.“Die 51-Jährige war auf einem Hof in Birkhausen, einem Ortsteil der Marktgemei­nde Wallerstei­n im Landkreis Donau-Ries, tot an der Güllegrube aufgefunde­n worden.

In dem Brief heißt es weiter, die Kinder hätten ihren Vater am Todestag der Mutter, dem 20. September 2018, „durcheinan­der, traurig und hilflos“erlebt. Zeugen aus der Familie der 51-Jährigen berichtete­n vor Gericht jedoch, der Angeklagte habe ruhig gewirkt. Sie hätten die Kinder an jenem Tag mit in einen anderen Rieser Ort genommen, man sei zusammenge­sessen – bis der Angeklagte angerufen habe. Der, so die Zeugen weiter, solle mit der Polizei gedroht haben, sofern die Kinder in jener Nacht nicht zurück zu ihm auf den Hof kommen.

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