Kinder halten Vater für unschuldig
Neue Details zum Rieser „Gülle-Mord“
Augsburg Die erwachsenen Kinder des Rieser Landwirts, der wegen Mordes an seiner Ehefrau angeklagt ist, halten ihren Vater für unschuldig. Das haben sie in einem Brief an das Landgericht Augsburg erklärt, den die Vorsitzende Richterin Susanne Riedel-Mitterwieser am Donnerstag verlas. Der Tod der Mutter sei ein „schrecklicher Unfall“gewesen, so die Kinder. Es sei „unvorstellbar“, dass der Vater etwas damit zu tun habe. Häusliche Gewalt sei in der Familie nie ein Thema gewesen. Der Brief ist auf den 12. Oktober 2019 datiert, kurz darauf begann der Prozess. Wie berichtet, hatten die beiden Älteren laut Zeugenaussagen ihrem Vater am Todestag der Mutter heftige Vorwürfe gemacht. Sie sollen ihn angeschrien haben: „Du bist schuld. Du hast sie umgebracht.“Die 51-Jährige war auf einem Hof in Birkhausen, einem Ortsteil der Marktgemeinde Wallerstein im Landkreis Donau-Ries, tot an der Güllegrube aufgefunden worden.
In dem Brief heißt es weiter, die Kinder hätten ihren Vater am Todestag der Mutter, dem 20. September 2018, „durcheinander, traurig und hilflos“erlebt. Zeugen aus der Familie der 51-Jährigen berichteten vor Gericht jedoch, der Angeklagte habe ruhig gewirkt. Sie hätten die Kinder an jenem Tag mit in einen anderen Rieser Ort genommen, man sei zusammengesessen – bis der Angeklagte angerufen habe. Der, so die Zeugen weiter, solle mit der Polizei gedroht haben, sofern die Kinder in jener Nacht nicht zurück zu ihm auf den Hof kommen.