Das Allgäu, die Bahn und die Uhr
Man kennt das ja von den Baustellen an Autobahnen und Bundesstraßen: In unserem Land ist Dauerstau angesagt. Der Bahn geht das nicht anders. Sie baut und kann deshalb nicht so fahren, wie sie will. Das weiß der Allgäuer nur zu gut. Bis Ende 2020 soll die Strecke Lindau–München elektrifiziert sein. In Schwabens Süden fürchten nun einige, dass danach Direktverbindungen wegfallen. Gemach, liebe Allgäuer, künftig werdet ihr dafür so schnell in München sein, dass Nebelhorn und Co. staunen.
Aber bitte nur mit Fahrschein rein in den Zug. Vergangene Woche suchten ja Zugbegleiter Schwarzfahrer ohne Bayernticket! Wenn unsereiner regelmäßig von Augsburg nach Oberstdorf fährt, geht er natürlich zum Automaten und löst brav sein Ticket. Kann nur sein, dass aufgrund Personalmangels im Regionalzug Kollege Johnny Controletti fehlt.
Auch mit den ICEs hat der Kunde Probleme. Wenn man die Worte „Wegen eines vorausfahrenden Zuges verspätet sich leider...“hört, fragt man sich, warum man nicht selbst in dem sagenhaften Gefährt sitzt und kein Ticket erhält, so sehr man sich auch müht.
Ist eigentlich ein Pendler am Montag zu spät mit der Bahn zur Arbeit gekommen? Eine Stunde länger geschlafen? Große Verwirrung an Allgäuer Bahnhöfen nach der Zeitumstellung. „Auch im Allgäu haben Bahnreisende gemeldet, dass die falsche Uhrzeit angezeigt werde“, sagte ein Sprecher. „Typisch Bahn, mit Verspätung“, wird jetzt mancher meckern. Stimmt nicht. Techniker hatten die Störungen am Sonntagvormittag behoben. Zu Verspätungen sei es nicht gekommen. Was will man mehr!