Söder pflanzt erste Bäume
30 Millionen weitere sollen folgen
München Eine Tanne, einen Ahorn und zwei Elsbeeren haben Ministerpräsident Markus Söder und Forstministerin Michaela Kaniber (beide CSU) am Montag gepflanzt. Im Forstenrieder Park südwestlich von München setzten sie die Bäume in die Erde. Der symbolischen Aktion sollen zahlreiche weitere Pflanzungen folgen – in den kommenden fünf Jahren insgesamt etwa 30 Millionen Bäume.
Besonders diejenigen Wälder, die von Trockenheit, Schädlingen und Sturm stark betroffen sind, werde neue Bäume bekommen. „Wir brauchen dringend natürliche CO2-Speicher“, sagte Söder. Außerdem sollen der Waldumbau vorangetrieben und „klimaresistente Wälder“geschaffen werden. Dazu wolle man Baumsorten stärker mischen. „Das Gesicht des bayerischen Waldes beginnt sich zu verändern“, sagte Söder. In 50 Jahren werde der Wald anders aussehen als heutzutage. Ziel sei dabei aber nicht die Gewinnmaximierung. Söder will „aus einem reinen Wirtschaftswald einen Klimawald“machen.
Söders Einsatz für den bayerischen Wald ist Teil seiner Strategie, verstärkt auch auf grüne Themen zu setzen. Dass er damit einen Nerv der Zeit trifft, zeigen die wachsenden Mitgliederzahlen der beiden größten Vereine für Umweltschutz in Bayern. Beim Bund Naturschutz sind heuer bereits mehr als 18 000 Mitglieder hinzugekommen, dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) sind in diesem Jahr 6000 Menschen beigetreten. Vor Probleme stellt das die Organisationen nicht – sie sehen dem Ansturm positiv entgegen. Der Bund Naturschutz ist mit 246000 Mitgliedern Bayerns größter Umweltverband. „Unsere Mitgliederzahlen steigen seit Jahren kontinuierlich“, sagte Landesgeschäftsführer Peter Rottner. Das Bewusstsein für Klima-, Umwelt- und Artenschutz sei grundsätzlich gestiegen – „in jüngster Zeit auch dank der Bewegung ,Fridays for Future‘“. Ähnliche Töne beim LBV. „Das Bewusstsein für das Thema Naturschutz ist gestiegen“, sagte Markus Erlwein, Sprecher des LBV. „Die Leute spüren die Auswirkungen des Klimawandels. Viele wollen etwas tun.“Heuer hat der Landesbund für Vogelschutz sein 100 000. Mitglied begrüßt.