Guenzburger Zeitung

Buh-Rufe gegen Donald Trump

Der US-Präsident wird in Washington wenig begeistert im Stadion empfangen

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Washington Donald Trump kam mit einem Hochgefühl – und wurde gnadenlos ausgebuht. Als der USPräsiden­t bei seinem Besuch der MLB-Finalserie in Washington auf der riesigen Videoleinw­and des Nationals Park zu sehen war, schallten ihm die Rufe tausender erzürnter Baseball-Fans entgegen. „Sperrt ihn ein!“, skandierte­n diese ebenso wie die Forderung nach einem Amtsentheb­ungsverfah­ren. Trump, im dunklen Anzug und mit roter Krawatte, winkte äußerlich ungerührt in die Menge. Nur Stunden vor seiner Fahrt zum fünften Spiel der Best-of-Seven-Serie zwischen den

Washington Nationals und den Houston Astros, das die Gäste mit 7:1 gewannen und mit 3:2 Partien in Führung gingen, hatte Trump den Tod von IS-Anführer Abu Bakr alBaghdadi verkündet.

Bei seiner klein gehaltenen, aber auf Fotos dokumentie­rten Ankunft im Stadion strahlte der 73-Jährige, zeigte mit dem Daumen nach oben. Die Einblendun­g und offizielle Begrüßung folgten erst nach dem dritten Inning. Trump war der erste amtierende Präsident seit George W. Bush im Jahr 2001, der ein Spiel der World Series besuchte. Bush hatte kurz nach den Anschlägen vom 11. September 2001 im Yankee-Stadion in New York symbolisch den ersten Ball des Matches geworfen – wenige Kilometer vom Ort der Anschläge entfernt.

Trump hatte bereits am Donnerstag angekündig­t, das Spiel zu besuchen. Den symbolisch­en ersten Ball wollte er aber nicht werfen. Der übergewich­tige Präsident sagte, er müsste in diesem Fall eine schusssich­ere Weste tragen. „Ich werde zu schwer aussehen.“Den ersten Ball warf stattdesse­n der prominente Koch, Restaurant­betreiber und Trump-Kritiker José Andrés. Washington ist eine Hochburg der Demokraten

– bei seiner Wahl 2016 holte Trump in dem Hauptstadt­Bezirk 4,1 Prozent der Stimmen. MLB-Geschäftsf­ührer Rob Manfred hatte gesagt, Trump werde erst nach Beginn des Spiels ankommen, um die Fans auf deren Weg dorthin nicht zu behindern. Wenn Trump sich mit seinem schwer gesicherte­n Konvoi durch die US-Hauptstadt bewegt, werden zahlreiche Straßen abgeriegel­t. Trump verließ das Match vor dem Ende. Washington hatte dem Match entgegenge­fiebert. Zuletzt hatte das Baseball-Team der US-Hauptstadt 1933 an der Finalserie teilgenomm­en.

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Foto: dpa Donald Trump sah sich ein BaseballSp­iel in Washington an.

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