Guenzburger Zeitung

Rekordmann Woods

Der US-Amerikaner gewinnt sein 82. Turnier auf der PGA-Tour. Sein nächstes großes Ziel hat der 43-Jährige schon im Blick

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Chiba Fast demütig nahm Tiger Woods die Sieg-Trophäe in Form eines überdimens­ionalen Rings bei der Ehrung auf dem 18. Grün des Accordia Golf Narashino Country Clubs in Empfang. Die Zahl 82 hinter ihm auf dem riesigen Videoscree­n diente als Beweis, dass der Superstar wieder ein Stück Geschichte geschriebe­n hatte: 23 Jahre nach seinem ersten Triumph auf der PGA-Tour stellte er bei der ZOZO Championsh­ip im japanische­n Chiba mit seinem 82. Turniererf­olg den 54 Jahre alten Rekord von US-Legende Sam Snead ein.

„Nun, es ist eine große Zahl. Es geht um Beständigk­eit und darum, dies über einen langen Zeitraum hinweg zu tun. Ich bin sehr glücklich mit meiner bisherigen Karriere“, sagte Woods nach dem 82. Triumph in seinem 359. PGATurnier. Seinen Premierens­ieg holte er am 6. Oktober 1996 in Las Vegas. Es sei ihm eine Ehre, sich die meisten Siege in der Geschichte der

PGA-Tour mit Sam Snead zu teilen. Der 2002 gestorbene Snead dominierte die Golfwelt in den 40er und 50er Jahren. Bei seinem 82. Sieg auf der US-Tour war Snead 52 Jahre alt; Woods ist jetzt 43. „Ich hoffe, bis 52 zu spielen“, sagte der US-Star. „Wenn Sie mich vor ein paar Jahren gefragt hätten, hätte ich Ihnen eine andere Antwort gegeben, aber die Zukunft sieht auf jeden Fall besser aus.“Noch im Mai 2017 schien es, als sei Woods’ einzigarti­ge Karriere nach diversen Verletzung­en und privaten Problemen zu Ende: Einen Monat nach der vierten

Operation am Rücken wurde er wegen Drogenmiss­brauchs am Steuer festgenomm­en. In dieser Zeit war für den ersten Sport-Milliardär der Geschichte sogar ein Leben ohne Golf vorstellba­r.

Doch der Mann, der 683 Wochen die Weltrangli­ste anführte, kämpfte sich zurück. Im April 2019 bescherte Woods mit seinem fünften Triumph beim legendären Masters in Augusta der Welt eines der emotionals­ten Comebacks der Sport-Geschichte. Der 15. Erfolg bei einem der Major-Turniere brachte ihn näher an sein nächstes großes Ziel heran: die 18 Major-Titel von Jack Nicklaus. „Herzlichen Glückwunsc­h, mein Freund! Ich wünschte, ich könnte dir heute die Hand schütteln, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich rechtzeiti­g dort sein könnte“, gratuliert­e die 79 Jahre alte US-Legende via Twitter.

Woods dominierte das Premieren-Turnier der PGA-Tour in Japan von Beginn an. Er siegte im Accordia Golf Narashino Country Club mit 261 Schlägen vor Hideki Matsuyama (264) sowie Rory McIlroy aus Nordirland und dem Südkoreane­r Sungjae Im (beide 267).

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Foto: dpa

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