Über den Sinn des Sparens
Burgau Eine Polizeidienststelle ohne Fenster? Das ist bislang bei der Baustelle für die neue Inspektion in Burgau der Fall, zum dritten Mal musste dieses Gewerk nun schon ausgeschrieben werden (wir berichteten). Durch die Berichterstattung unserer Zeitung ist die Satirepartei Die Partei darauf aufmerksam geworden – und hat sich der Sache angenommen. Eine Polizeiinspektion ohne Fenster dürfe und werde es in Bayern nicht geben, das zumindest hat sich der Ortsverband Burgau vorgenommen. „Schockiert und fassungslos“war Ramona Weidmann, Generalsekretärin des Ortsverbands, als sie vom „Fenstergate“erfuhr, heißt es in der Pressemitteilung vom Montag.
In einer eilig einberufenen Krisensitzung noch am Sonntag habe man beschlossen, die Aktion „Fenster für die Polizei“bundesweit zu starten. „Burgau ist selbst für Verbrecher zu uninteressant, da sitzen die Beamten meist am Schreibtisch und da sollen sie es warm haben und sich keinen Zug holen“, betont Flonen rian Bruckmann, Vorsitzender des Ortsverbands. „Außerdem ist das für das Klima eine Katastrophe. Was in so einem Beamtenapparat an heißer Luft produziert wird, das kann man unmöglich einfach so nach draußen lassen.“
Sogar einen anderthalbminütigen Videoclip hat Die Partei auf der Internetplattform Youtube hochgeladen. „Das gibt’s doch nicht. Schafft es die CSU nicht einmal, eine Polizeiinspektion mit Fenstern zu bauen“, heißt es darin. Und weiter: „Der Herrmann, die CSU, die kön
es einfach nicht.“Zu sehen sind Mitglieder der Partei, die von einem Wagen Fenster ausladen und in Richtung der Baustelle bringen. Wer alte Fenster hat oder Glaser ist, solle mithelfen und sie zur nächsten Polizeidienststelle bringen – Codewort: PI Burgau. „Wir nehmen alles: Butzenglas, Einfach-, Zweifach-, Dreifachverglasung oder auch Panzerglas.“Die Polizei solle es „kuschlig warm haben im Winter“. Alle Bürger, die es ähnlich sehen, seien aufgerufen, in Scheunen, auf Dachböden, Flohmärkten oder bei billigen Baumärkten nach Fenstern zu suchen. Diese sollten bei der nächsten Polizeidienststelle abgegeben werden. „Sagen Sie den Beamten einfach, für die PI Burgau, dann wird das sicher weitergeleitet“, meint Weidmann. Und sollte jemand jemanden kennen, der die Scheiben einsetzt, wäre man schon fast am Ziel, betont Bruckmann. So gehe Turbopolitik. (cki, zg)
» Den Link zum Video finden Sie bei uns unter guenzburger-zeitung.de/lokales
In dieser Woche ist wieder Weltspartag. Das nimmt Daniel Gastl, der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Günzburg-Krumbach, zum Anlass, über den Sinn des Sparens zu erzählen. Zum Gespräch hat er einen Zeitungsausschnitt dabei. In dem Artikel spricht ein anderer Bankmanager davon, dass der Weltspartag ein Aufruf zur Geldverschwendung sei. So eine Aussage ärgert Gastl ungemein. Warum, verrät er morgen in Ihrer Günzburger Zeitung.