Rückkehr in die Musikschule
Saxofonistin Regina Reiter hat in Günzburg als Kind ihre ersten Töne gespielt. Am nächsten Sonntag kommt sie für ein Konzert wieder dort hin
Günzburg Mit der Blockflöte hat alles angefangen. Regina Reiter wanderte damit als Kind in die Günzburger Musikschule zum Unterricht. Jetzt kehrt sie dorthin zurück – mit ihrem Saxofon und Danling Felix Sheng als Begleiter am Klavier. Aus der kleinen Musikschülerin ist heute eine ernsthafte Musikstudentin und gefragte Konzertmusikerin geworden. Vor einigen Wochen hat sie bereits ein spannendes Konzert in der Leipheimer Dreifaltigkeitskirche gespielt – die platzte fast aus allen Nähten, so viele Leute wollten das Konzert miterleben. Eine neue Gelegenheit gibt es jetzt im Saal eben jener Musikschule, in der Regina Reiter die ersten Töne auf der Blockflöte gespielt hat: Am Sonntag, 3. November, spielt sie dort um 18 Uhr als Teil des „Duo Klax“. Bereits einen Tag vorher, am Samstag, 2. November, ist das Duo ab 19 Uhr im Augsburger Herrenhaus Bannacker zu hören.
Regina Reiter (Jahrgang 1991) steckt derzeit mitten im Masterstudium Kammermusik, das sie in Frankfurt absolviert. Nach einem Jahr an der Augsburger Hochschule war sie nach Frankfurt gewechselt und hat dort bereits ihren Bachelor gemacht.
Dass einmal das Saxofon ihr Beruf werden würde, zeichnete sich erst spät ab. „Zu Hause haben wir viel Klezmer-Musik gehört, Musik von Giora Feidmann. Deswegen probierte ich zuerst die Klarinette aus. Mein damaliger Lehrer Markus Andreula-Schlick unterrichtet auch Saxofon – und hat mich dann einfach auch dieses Instrument mal ausprobieren lassen. Dann bin ich daran hängen geblieben.“Während des Musik-Leistungskurses auf dem Gymnasium in Lauingen reifte dann der Plan, Musik zu studieren. Und nach einem kleinem Umweg ins Fach Jura landete Regina Reiter dann doch bei der Musik.
Konzerte in der Region sind für die junge Musikerin „wie nach Hause kommen“, denn meistens spielt sie derzeit eben im Rhein-Main-Gebiet, nahe an ihrem Studienort. „Beim Lehrerkonzert im März habe ich zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder mit meinem Musikschullehrer gespielt – das war ein tolles Erlebnis.“
Der Traum der Saxofonistin ist es, tatsächlich von der Musik leben zu können. Das ist in ihrem Fach nicht ganz einfach, denn feste Orchesterstellen für Saxofon gebe es nicht. Deshalb spielt sie derzeit in relativ vielen Ensembles – und natürlich auch Solo. „Ich genieße es einfach, auf der Bühne etwas zu sagen zu haben“, beschreibt sie das Gefühl beim Auftritt. „Dabei ist es ganz egal, wie groß der Saal ist, ob das ein bekanntes Konzerthaus ist oder da viele Leute sitzen.“
Im Gegenteil: Besonders berührend findet Regina Reiter ihre Auftritte bei „Livemusic now“. Eine Konzertreihe, die zu den Menschen kommt, die nicht selbst ins Konzert gehen können, soziale Einrichtungen und Seniorenheime beispielsweise. Die Konzertsäle, in denen die Musiker dabei auftreten, sind eher improvisiert. „Es ist einfach schön, wenn die Menschen dankbar dafür sind, dass sie durch unsere Musik kurz aus ihrem Alltag heraus können.“
Das Konzertprogramm, mit dem das Duo Klax die Günzburger aus ihrem Alltag entführen möchte, beschreibt Regina Reiter als „sehr romantisch“. Zu hören gibt es die Sonata op. 19 von Paul Creston, die Sonate op. 26 von Erwin Dressel, Robert Muczynskis Sonata for Alto Saxophone and Piano op. 29 sowie „Tableaux de Provence“von Paule Maurice. Nicht abschrecken lassen sollen sich die Zuhörer vom letzten Stück, die Sonate für Bratsche und Klavier von Paul Hindemith. „Sie ist abgewandelt für das Saxofon richtig schön und spannend“, verspricht die Musikerin. O Karten für den Konzertabend mit Regina Reiter und Danling Felix Sheng am 3. November (18 Uhr) in der Musikschule Günzburg gibt es an der Abendkasse. Mehr Infos unter duo-klax.de