Die Katholiken feiern doppelt
In Scheppach und Allerheiligen wurden vor 240 Jahren zwei Kirchen fast zeitgleich geweiht
Jettingen-Scheppach Am diesjährigen Kirchweihfest durfte die katholische Pfarrgemeinde in Scheppach ein höchst seltenes und ganz besonderes Doppel-Jubiläum feiern, nämlich den 240. Weihetag von Pfarrkirche und Wallfahrtskirche. Am 17. Oktober 1779 wurde vom Augsburger Weihbischof Johann Nepomuk Ungelter zunächst die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Scheppach und einen Tag später auch die Wallfahrtskirche Allerheiligen geweiht, die ebenfalls zur Pfarrgemeinde in Scheppach gehört.
Welch beeindruckendes Ereignis muss dies damals doch für die Gläubigen gewesen sein, als innerhalb von zwei Tagen gleich zwei Kirchen eingeweiht werden konnten, sagte Pfarrer Wespel in seiner Festpredigt und betonte, dass die von den Vorfahren
so prächtig ausgestatteten Kirchen seither für viele Menschen zu einem Ort der Ruhe, der Besinnung und einer tiefen Gottesbegegnung geworden sind.
Dass Kirche – über die Zeiten hinweg – immer auch aus ganz vielen lebendigen Steinen besteht, zeigten Kinder, Jugendliche und Erwachsene beim Gabengang, als sie stellvertretend für die verschiedensten Gruppen der Pfarrgemeinde jeweils ein Symbol vor dem Altar niederlegten.
Im Anschluss an den feierlichen Gottesdienst lud Pfarrer Wespel alle zum „Feierabend“in den Pfarrsaal ein. Besondere Highlights dieses Abends waren die sehr persönlichen Ansprachen von Bayerns Bauminister Hans Reichhart und von Bürgermeister Hans Reichhart sowie die musikalischen Einlagen von Iris Hildensperger und Lissi Mändle.
Kirchenpfleger Josef Hildensperger
zeigte in einer sehr kurzweiligen Präsentation Bilder aus dem Leben von Pfarr- und Wallfahrtskirche, die Einblicke in die Entstehungsgeschichte gaben und so manches kunsthistorisch wertvolle Detail ans Licht brachten. In einem heiteren Ratespiel stellte anschließend die Ministrantengruppe Persönlichkeiten und Gruppen der Pfarrgemeinde vor und erntete dafür großen Applaus.
Nach dem Dank an die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Maria Kücherer für die Organisation des Festabends und für ihr großes Engagement in der Pfarrgemeinde folgte die Überraschung des Abends: die Geburtstagstorte mit den Fotos der beiden Jubiläumskirchen. Mit dem gemeinsamen Geburtstagsständchen an die beiden Kirchen mit dem Lied „Ein Haus voll Glorie schauet“klang der Festabend harmonisch aus.
Unter dem Titel „Erzähl doch mal“will eine Wanderausstellung im Forum am Hofgarten in Günzburg zeigen, wie der Alltag von Menschen mit Lernschwierigkeiten aussieht, was sie geprägt hat und was sie sich für die Zukunft wünschen. Bewohner der CAB-Caritas Augsburg Betriebsträger gGmbH lassen die Ausstellungsbesucher in einer in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Europäische Ethnologie/ Volkskunde der Universität Augsburg erarbeiteten Ausstellung ein Stück weit in ihre Lebenswelt eintauchen. Die Ausstellungstexte sind in leichter Sprache geschrieben. Zu sehen ist die Ausstellung von Dienstag, 29. Oktober, bis Mittwoch, 27. November. Geöffnet ist von Montag bis Samstag, jeweils von 10 bis 13 Uhr, und zusätzlich am Donnerstag von 16 bis 18 Uhr sowie zu den Veranstaltungen im Günzburger Forum am Hofgarten. Der Eintritt ist frei.