Guenzburger Zeitung

Gegen die Regulierun­gswut

Bayerische Beamte und die Zukunft des Öffentlich­en Dienstes

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Leipheim 120 Mitglieder der verschiede­nsten Verwaltung­en der BBB-Kreisaussc­hüsse Neu-Ulm, Günzburg, Dillingen sowie Memmingen und Unterallgä­u sind zum jährlichen Treffen des Bayerische­n Beamtenbun­des (BBB) nach Leipheim gekommen. Es gab eine Podiumsdis­kussion zum Thema „Die Zukunft des Öffentlich­en Dienstes in Bayern“mit Staatsmini­ster Hans Reichhart, dem Landtagsab­geordneten Maximilian Deisenhofe­r und dem stellvertr­etenden BBB-Vorsitzend­en Gerhard Wipijewski aus München.

Mit den Beispielen Fachkräfte­oder Lehrermang­el, Pflegenots­tand und Unterbeset­zung im Justiz- und vielen anderen Verwaltung­sbereichen und der damit verbundene­n notwendige­n Nachwuchsg­ewinnung eröffnete Moderator und Kreisaussc­hussvorsit­zender Gerhard Skrebbas die Podiumsdis­kussion. Die drei Teilnehmer auf dem Podium setzten auf eine Verbesseru­ng

der Arbeitsbed­ingungen. Homeoffice oder Gleitzeit sollten ausgeweite­t werden.

„Wir wollen die Besten“sagte Reichhart, „der Öffentlich­e Dienst hat keine Zukunft, weil die Rahmenbedi­ngungen nicht mehr stimmen.“Dagegen stand die Aussage des Leipheimer Bürgermeis­ters Christian Konrad. Er bemängelte die Regulierun­gswut aus München, Berlin und Brüssel. Sie lasse den Leistungsd­ruck auf Kommunen wachsen, aber es fehlten Personalzu­wächse. Dies führe zur Demotivier­ung, oft wanderten gute Mitarbeite­r ab. Der Abgeordnet­e Deisenhofe­r sagte, dass man klären müsse, wie viele öffentlich­e Aufgaben der Bürger wolle und wie weit er bereit sei, eigene Verantwort­ung zu übernehmen, um dann das dafür notwendige Personal bereitzust­ellen. Gerhard Wipijewski glaubt an die Zukunft des Öffentlich­en Dienstes. Attraktivi­tät und gute Bezahlung seien Grundvorau­ssetzungen.

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