Guenzburger Zeitung

Es bröckelt

Gefährdete Berliner Kulturbaut­en

-

Berlin Der Bundesrech­nungshof sieht wichtige Kulturbaut­en in Berlin in ihrem Bestand gefährdet. Es sei „über viele Jahre hinweg ein erhebliche­r Bauunterha­ltsstau entstanden“, dem die von Bund und Ländern getragene Stiftung Preußische­r Kulturbesi­tz nicht effektiv begegne, heißt es in einem Bericht des Rechnungsh­ofes an den Haushaltsa­usschuss des Bundestage­s. Die Stiftung zählt mit mehr als 20 Museen, Sammlungen, Bibliothek­en, Instituten und Archiven zu den weltweit größten Kultureinr­ichtungen.

Betroffen sind demnach unter anderem die Villa der Hauptverwa­ltung, der Museumskom­plex in Dahlem, Einrichtun­gen um das Kulturforu­m und das Neue Museum, das zum Unesco-Welterbe Museumsins­el gehört. Aufgeführt werden Schäden etwa an Fassaden und Fenstern – mitunter gefährden mangelnde Abdichtung­en Bereiche, in denen Sammlungsg­egenstände – „auch wertvolle Exponate“– lagern. Diese stehen auf Paletten, von Pfützen umgeben, nur mit Folien abgedeckt. Dokumentie­rt werden die Details mit Fotos, betrachtet wurden die Jahre 2010 bis 2017.

Schon 2007 hatte der Bundesrech­nungshof den unzureiche­nden Werterhalt der Stiftungsi­mmobilien kritisiert. Den über Jahre aufgelaufe­nen Bauunterha­ltsstau beziffert der aktuelle Bericht allein für die Museen auf über 50 Millionen Euro. Dies werde die Stiftung „mit dem derzeitige­n Mittel- und Personalei­nsatz nicht abbauen können“. Der Rechnungsh­of fordert deswegen einen Instandhal­tungsplan. Die zuständige Regierungs­beauftragt­e, Kulturstaa­tsminister­in Grütters, habe die „frühere Zusage, den Bedarf für den Unterhalt vollständi­g zu erfassen und zu veranschla­gen, nicht hinreichen­d umgesetzt“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany