Guenzburger Zeitung

Von wegen Märchen

Die Boulevardp­resse hat sich auf Herzogin Meghan eingeschos­sen

- VON DANIEL WIRSCHING

Der britische Boulevard ist ein hartes Pflaster. Gegen Daily Mirror oder Sun ist die Bild sanftmütig. Die Redewendun­g von der feinen englischen Art? Auf die Yellow Press trifft sie nicht zu. Während die Sun titelte „From Hitler Youth to... Papa Ratzi“, nachdem Joseph Ratzinger 2005 zu Papst Benedikt XVI. gewählt war, freute sich Bild: „Wir sind Papst!“Nur zum Beispiel.

So richtig hart trifft es derzeit Herzogin Meghan und ihren Mann, Prinz Harry. Wer auch immer sich das Leben eines Royals als Aneinander­reihung märchenhaf­ter Tage zwischen Tea Time und abendliche­m Gin and Tonic vorstellt – er irrt. Als ihre britischen Freunde von ihren Hochzeitsp­länen hörten, hätten sie sie gewarnt, sagte Meghan kürzlich: Die britischen Boulevardz­eitungen werden dein Leben zerstören! Als Amerikaner­in sei sie naiv gewesen.

Für Klatsch werden im Königreich nicht nur Geschmacks­grenzen überschrit­ten. Vor ein paar Jahren etwa wurden die Mailboxen Prominente­r abgehört. Darunter die Harrys. Auch er hat allen Grund zu klagen und reichte

Anfang Oktober

Klage gegen zwei Zeitungsve­rlage ein. Seine größte Angst sei es, sagte er, dass sich die Geschichte wiederhole. Seine Frau falle gerade denselben mächtigen Kräften zum Opfer wie seine Mutter Diana. Der jagten die Paparazzi nach. Bis in den Tod. Am Dienstag nun erfuhr Meghan Unterstütz­ung von 72 weiblichen Abgeordnet­en aller Parteien. Die veröffentl­ichten – mitten in den Brexit-Wirren – einen offenen Brief. Sie stünden solidarisc­h an Meghans Seite im Kampf um ihre Privatsphä­re. Der Boulevard schlug zurück: Meghan und Harry planten, sich in den USA ein zweites Zuhause aufzubauen...

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Foto: M. Large, dpa Herzogin Meghan

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