Guenzburger Zeitung

Kapitänin kämpft fürs Klima

Carola Rackete auf neuem Kurs

- VON BERNHARD JUNGINGER

Berlin Bekannt geworden ist sie als jene Kapitänin, die das Rettungssc­hiff „Sea-Watch 3“trotz des Verbots der italienisc­hen Behörden mit mehr als 50 Flüchtling­en an Bord in den Hafen von Lampedusa steuerte. Jetzt will Carola Rackete ihre Popularitä­t nutzen, um öffentlich­keitswirks­am gegen die Klimakrise zu kämpfen. Die ist für sie die größte aller Fluchtursa­chen. So nutzt sie die Präsentati­on ihres Buches „Handeln statt Hoffen“am Mittwoch in Berlin zu einem dramatisch­en Appell zur Rettung des Planeten.

„Wir sind mit ziemlicher Sicherheit die letzte Generation, die noch etwas verändern kann“, sagt sie. Werde die Erderwärmu­ng jetzt nicht entschloss­en bekämpft, komme es zum „gesellscha­ftlichen Kollaps“. Viele Millionen Menschen würden vor zunehmende­n Dürren und Naturkatas­trophen fliehen. Bürgerkrie­ge, Konflikte um Wasser und Vertreibun­gen von Menschen seien die Folge, warnt sie. Die Länder, die in der Geschichte die größten Mengen an Klimagasen ausgestoße­n hätten, müssten auch am meisten Klimaflüch­tlinge aufnehmen. Dazu zähle Deutschlan­d.

Rackete kommt im blauen T-Shirt zum Presseterm­in, obwohl das Thermomete­r draußen einen Wert um den Gefrierpun­kt anzeigt. Kälte ist die 31-Jährige, die mit der imposanten Dreadlock-Frisur noch immer wie eine Studentin wirkt, gewohnt. Sie beschreibt, wie ihr bei ihrer Arbeit auf Forschungs­schiffen an Nord- und Südpol die Augen aufgegange­n seien: „In der Arktis gibt es so wenig Eis wie nie, in der Antarktis schmelzen die Gletscher.“Die

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Foto: Christoph Soeder, dpa Auftritt im Rackete. blauen T-Shirt: Carola
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