„Da macht Golfspielen Spaß“
Sebastian Heisele steht kurz vor seiner Rückkehr auf die European Tour und kann beim Saisonfinale auf Mallorca noch einmal punkten. Auch Olympia ist ein Thema
ATP-TOUR IN PARIS/FRANKREICH
München, Dillingen Wenn nur diese Reisestrapazen nicht wären: 24 Stunden von Tür zu Tür war GolfProfi Sebastian Heisele unterwegs, um von der letzten Saisonetappe der Challenge-Tour in China wieder zurück nach München zu kommen, wo der Dillinger inzwischen wohnt. Umso besser, dass er die Turnierwochen in Fernost als erfolgreiche Dienstreise abhaken konnte. Mit einem dritten Platz bei der Hainan Open und Platz 17 bei der Foshan Open hat sich der 31-Jährige die Spielberechtigung für Europas Spitzenliga, die European Tour, so gut wie zurückerobert.
„Da dürfte jetzt nicht mehr viel schief gehen“, meint Heisele, „mein Ziel war die Rückkehr auf die European Tour und das war mit dem ersten Turnier in China eigentlich schon geschehen. Dann wollte ich im zweiten Turnier noch einmal an die Leistung anknüpfen und möglichst viele Weltranglistenpunkte sammeln. Durch meinen sportlichen Aufschwung macht mir das GolfSpielen momentan natürlich Spaß“, zieht Heisele ein positives Fazit seiner Reise – und der nun zu Ende gehenden Saison auf der Challenge Tour.
Eine hartnäckige Fußverletzung konnte er in diesem Jahr auskurieren, eine sportliche Talfahrt nach Technikumstellung und Trainerwechsel hat er beendet. Und sich durch seine herausragenden Erfolge in den vergangenen Monaten – darunter den Sieg bei der Open de Bretagne, dem zweiten Platz bei der Hopps Open de Provence und schließlich dem dritten Platz in China – auf Rang elf der Challenge Tour Das sichert ihm nicht nur die Spielberechtigung auf der European Tour, sondern auch eine lukrative Saisonzugabe.
Denn Heisele hat sich damit für das Tour-Finale vom 7. bis 10. November auf Mallorca qualifiziert. Dort gibt es keinen Cut und die 40 Spieler dürfen alle vier Turnierrunden absolvieren, womit sie auf alle Fälle in die Punkteränge kommen.
Somit hofft der deutsche Profi auf weitere wichtige Weltranglistenzähler.
Denn mit einem halben Auge schielt Sebastian Heisele schon auf den Sommer 2020. Neben hochkarätigen Turnieren auf der European Tour stehen Ende Juli und Anfang August schließlich noch die Olympischen Spiele in Japan an. Seit 2016 gehört Golf wieder zum olympivorgeschoben. schen Programm. Um aber nach Tokio reisen zu dürfen, müsste Heisele zu den zwei besten Deutschen unter den besten 300 der Weltrangliste gehören. Stichtag ist der 22. Juni 2020. Momentan liegt der Dillinger auf Rang 267, wäre aktuell also dabei.
„Allerdings haben wir bis zum Sommer noch ein ganzes Stückchen Weg vor uns. Wenn ich aber jetzt auf Mallorca noch weitere Punkte sammeln könnte, hätte ich schon mal ein ordentliches Ergebnis“, schildert er seine Überlegungen. Denn die Olympischen Spiele sind ein sportliches Highlight, das ihn sehr reizt. „Das hat sich für mich zu einem echten Mini-Ziel entwickelt“, gesteht Heisele. Von den deutschen Konkurrenten liegt in der Weltrangliste derzeit nur Masters-Sieger Martin Kaymer (Rang 117) vor ihm, auf Rang 348 folgt Maximilian Kieffer, auf Rang 381 Stephan Jäger.
Doch wie geht Sebastian Heisele nun die Finalwoche auf Mallorca an? Voll auf Angriff oder doch eher auf Sicherheit? Heisele schmunzelt: „Angriff ist wohl das Beste, auch im Hinblick auf die anderen Spieler. Nicht dass die denken, dass ich nicht vollen Einsatz zeige. Da es keinen Cut gibt, haben wir ja alle nichts zu verlieren.“
Er hofft, dass er sich weiter auf seinen Turnierrhythmus der vergangenen Wochen verlassen kann. Auf ein eher durchwachsenes Ergebnis folgte zuletzt immer ein starkes Turnier. So hätte Heisele nichts dagegen, wenn er nach Rang 17 bei den Foshan Open nun zum krönenden Saisonabschluss auf Mallorca noch einmal ein Top-Ten-Ergebnis nachlegen könnte, bevor es in eine kurze Winterpause geht.