Kuriose Spenden
Noch mehr Bürger wollen Pro-Kopf-Verschuldung begleichen
Markt Wald Na also! Nun hat das Beispiel der Bürgerin, die der Gemeinde Markt Wald kommentarlos ihre Pro-Kopf-Verschuldung in Höhe von 1265 Euro überwiesen hat, tatsächlich – und wie vielleicht von manchem Bürgermeister erhofft – Nachahmer gefunden.
Zwar bislang nicht in der 2500-Einwohner-Gemeinde im Landkreis Unterallgäu, dafür aber im Bayerischen
Wald.
Nachdem die kuriose Überweisung bayernweit Schlagzeilen gemacht hatte, meldeten sich auch in der Gemeinde Mauth im Landkreis Freyung-Grafenau zwei Bürger, die bei der Gemeinde ihre Pro-Kopf-Verschuldung in Höhe von rund 700 Euro begleichen wollten. Die Verwaltung dort stand jedoch vor dem gleichen Problem wie die Markt Walder – wie nur sollte sie den Betrag verbuchen? – und fragte deshalb im Unterallgäu nach. Dort konnte man weitergeben, dass die Überweisung – die Zustimmung des Gemeinderates
vorausgesetzt – als „spendenähnliche Zuweisung“verbucht werden darf. Gesagt, getan – und damit die Pro-Kopf-Verschuldung um 54 Cent gesenkt.
Sicherheitshalber hatte sich die Gemeinde zuvor noch bei der Wohltäterin erkundigt, ob das auch in ihrem Sinne ist. In ihrer Antwort bestätigte sie, dass sie das Geld „bedingungslos“zur Verfügung stelle. In Mauth dagegen haben die beiden Bürger ihr großzügiges Angebot zwischenzeitlich wieder zurückgezogen. Laut Bürgermeister Ernst Kandlbinder hätten sie sich nach einem Gespräch dafür entschieden, das Geld direkt an Vereine im Ort zu spenden.