Ohne Angst ins Finale
England geht entspannt ins Endspiel gegen Südafrika
BUNDESLIGA, MÄN. V. DONNERSTAG 3. LIGA SÜD, MÄNNER V. FREITAG
ATP-TOUR IN PARIS/FRANKREICH
Tokio Gut gelaunt und lachend spazierten die englischen Rugby-Profis in dieser Woche durch Tokio. Vor dem mit Spannung erwarteten Endspiel der Weltmeisterschaft gegen Südafrika ist die Stimmung im Team von Eddie Jones gelöst. Und das ist ganz im Sinne dessen Trainers. „Wir wollen am Samstag ohne Angst spielen“, sagte Jones in der japanischen Hauptstadt und wirkte dabei selbst total entspannt. „Wir gehen da einfach raus und spielen das Spiel.“
Doch es ist eben nicht nur ein Spiel. Zum ersten Mal seit zwölf Jahren steht der Weltmeister von 2003 wieder in einem Finale – erst zum vierten Mal überhaupt. 1991 verlor England gegen Australien, 2003 gelang die Titel-Revanche. 2007 unterlag man gegen die Südafrikaner, deren Assistenz-Coach damals Jones war. Jetzt will der Australier endlich als Cheftrainer Weltmeister werden.
Der Weltranglisten-Erste England geht als Favorit in die Partie am Samstag (9.30 Uhr/ProSieben Maxx) gegen die Springboks. Unterstützung kommt auch von der royalen
Familie. Prinz Harry, Schirmherr der englischen Rugby Football Union, wird vor Ort sein. Der 35-jährige Duke of Sussex schickte im Vorfeld schon mal eine Nachricht an das Team – mit einem Bild seines fünf Monate alten Sohnes Archie.
Im rund 30 Kilometer von Tokio entfernten Yokohama will Jones auf dieselbe Startaufstellung setzen, die schon im Halbfinale gegen Neuseeland erfolgreich war. Angeschlagene Spieler wie Kyle Sinckler, Jonny May und Owen Farrell haben sich von den Blessuren, die sie sich beim beeindruckenden 19:7-Triumph gegen die All Blacks zugezogen hatten, erholt und sind bereit.
Jetzt gehe es nur noch darum, „das Schwert zu schärfen“, sagte Jones vor seinem 50. Spiel als England-Trainer – ein Jubiläum, das er nur allzu gern mit einer Trophäe veredeln würde. „Ich bin so beeindruckt von der Vorbereitung meiner Spieler – während des ganzen Turniers und besonders in dieser Woche“, schwärmte er stolz und voller Zuversicht. „Sie zeigen Härte, aber sie sind auch schön entspannt, weil sie wissen, dass sie ihre Arbeit gemacht haben und den Job erledigen können.“
Die Begeisterung in England und die Vorfreude auf das Finale sind riesig – und damit auch die Erwartungshaltung. Seit Tagen dominieren die „Rugby-Helden“neben dem Fußball die britischen Sportseiten. Nach Informationen des Senders BBC ist die Nachfrage nach Japan-Flügen seit dem englischen Finaleinzug stark gestiegen. Viele Fans buchten kurz entschlossen Flüge, um bei der längst ausverkauften und möglicherweise historischen Partie dabei zu sein. Auch von vier- bis fünfstelligen Schwarzmarktpreisen im Internet ließen sich einige nicht abhalten.
Und Jones macht den Fans Hoffnung. „Wir hatten vier Jahre, um uns auf dieses Spiel vorzubereiten. Wir haben taktische Klarheit darüber, wie wir spielen wollen, sind fit, wir genießen das Turnier.“