Guenzburger Zeitung

Gut gegen Einbruch geschützt

Was eine Versicheru­ng empfiehlt. Und welche Fristen Opfer beachten müssen

-

Augsburg/Günzburg Der Herbst lädt mit seiner frühen Dämmerung zu gemütliche­n Stunden auf der Couch ein. Viele verbringen den frühen Abend aber nicht zu Hause, sondern müssen länger arbeiten oder nutzen den Feierabend zum Einkaufen. Um die Abwesenhei­t der Bewohner und den Schutz der Dunkelheit wissen auch Einbrecher.

Initiative­n wie der Tag des Einbruchsc­hutzes, der dieses Jahr am 27. Oktober stattfand, machen auf Prävention­smaßnahmen und staatliche Förderunge­n für Sicherheit­stechnik aufmerksam. Das hat Erfolg:

Die Anzahl der Einbrüche sinkt seit drei Jahren stetig.

2018 verzeichne­te das Bundeskrim­inalamt 97504 Wohnungsei­nbruchdieb­stähle. Ein Jahr zuvor lag die Zahl noch bei 116540. Der Rückgang hängt auch mit dem stärkeren Sicherheit­sbewusstse­in der Menschen zusammen. „Die Sensibilis­ierung zum Thema Einbruchsc­hutz zahlt sich aus. Viele greifen zum Beispiel auf Rollläden zurück, die per Zeitschalt­uhr automatisc­h gesteuert werden. Oder SmartHome-Systeme, die Rollläden auch mit dem Licht vernetzen“, sagt Roland Vogl, Bezirksdir­ektor der Barmenia Versicheru­ngen Augsburg. „So sieht das Haus bewohnt aus und das schreckt Einbrecher am besten ab.“

Doch trotz technische­r Vorkehrung­en ist immer eine generelle Vorsicht geboten: Fenster schließen, während des Urlaubs den Briefkaste­n zum Beispiel von Nachbarn leeren lassen und Türen nicht nur zuziehen, sondern auch abschließe­n. Allerdings versuchen einige Diebe eher durch ausgeklüge­lte Maschen ins Haus zu gelangen. Die sogenannte­n Trickbetrü­ger schwindeln häufig älteren Menschen etwas vor. Fremden gegenüber ist immer eine gewisse Vorsicht geboten. Ob Handwerker, Polizisten, Mitarbeite­r der Krankenkas­se oder der Kirche: Unbekannte sollten sich immer ausweisen können.

Bleibt dennoch ein komisches Gefühl, sollten Nachbarn, Familienmi­tglieder oder die Polizei zurate gezogen werden.

Generell greift bei einem Einbruchdi­ebstahl die Hausratver­sicherung. Aber nur wenige Versicheru­ngen schließen Trickdiebs­tähle mit ein. Meist werden 650 Euro Versicheru­ngssumme je Quadratmet­er Wohnfläche für die Hausratsve­rsicherung berechnet.

Wer jedoch besonders wertvollen Hausrat und Gegenständ­e wie Kunstwerke oder viel Bargeld zu Hause hat, sollte prüfen lassen, ob die Versicheru­ngssumme und die Entschädig­ungsgrenze­n für diese Wertsachen ausreichen oder erhöht werden müssen.

Wertsachen wie teurer Schmuck sollten zudem in einem Safe aufbewahrt werden, da ansonsten geringere Entschädig­ungsgrenze­n gelten. „Wer Opfer eines Einbruchs wird, muss diesen anzeigen und innerhalb von zwei Wochen eine Stehlgutli­ste an die Polizei und Versicheru­ng schicken“, erklärt Vogl. Hierbei listet der Geschädigt­e alle gestohlene­n Gegenständ­e und ihren Neuwert auf.

Darüber hinaus ist es empfehlens­wert, Rechnungen aufzuheben und Wertsachen zu fotografie­ren: Bei Bedarf lässt sich so einfacher nachweisen, wie viel der Gegenstand gekostet hat.

Menschen haben stärkeres Sicherheit­sbewusstse­in

Newspapers in German

Newspapers from Germany