So modern kann Blasmusik sein
Die Ensembles, Bands und Orchester der Musikschule Gundremmingen, Offingen und Rettenbach heizten ein
Rettenbach Die ganze Bandbreite und das Genre der modernen Blasmusik haben die Ensembles, Bands und Orchester der Musikschule Gundremmingen, Offingen und Rettenbach unter der Leitung des Musikschulleiters Klaus Schlander in der proppenvollen Gemeindehalle von Rettenbach präsentiert – dekoriert und organisiert von Veranstaltungsreferent Florian Wiedemann. Den jungen Musikern gelang es auf Anhieb, das Publikum mit Swing- und Poprhythmen zu begeistern, heißt es in der Mitteilung.
Schon das Mindelbrass Ensemble (Johanna Grimm, Dominik Uano, Korbinian Liepert, Lukas Eisele, Moritz Schwarz) stellte mit der Mutter aller Jazzmusik – dem Blues – die Weichen für einen erlebnisreichen Abend. Der „Ahornblatt-Rag“und die swingende Version von „Eight days a week“von den Beatles wurden mit Leichtigkeit präsentiert. Die ganze Reife des Zusammenspiels
zeigte dann das mehrfach ausgezeichnete und mit Preisträgern bespickte Ensemble Selection of Brass. Sophie Groß, mittlerweile Jungstudentin an der Trompete, Max Berger, Felix Berger, Lukas Grimm und Michael Schieferle führten dem Publikum die Kunst des Phrasierens in der modernen Lyrik vor. Im Publikum schlossen sich manche Augen träumerisch bei „Tango“und „Yesterday“, bis sie nach dem bluesig vorgetragenen „Amazing Grace“geöffnet wurden. Klar, dass es viel Applaus gab.
Nach einer kurzen Umbaupause blieb kaum einer auf seinem Stuhl sitzen, als das Jugendblasorchester mit schmissigen Songs wie „Children of Sunches“und „El Chumbanchero“dem Saal einheizte. Bravo-Rufe konnten sich die jungen Künstler, der Jüngste an der Posaune (Felix Wiedemann, zehn Jahre), bei dem Evergreen „Music“von John Miles erspielen. Total begeistert war das Publikum, als Hans Müller – der älteste Schüler der Jungmusiker –, mit Bravour und auswendig sein funkiges Tubasolo „Farmer´s Tuba“präsentierte.
Das darauffolgende Rock ‘n’ Roll Medley aus dem Musical „Grease“verzückte vor allem die Damen im Publikum und so manche Mama erinnerte sich an ihre Jugendzeit zurück. Moderator Klaus Schlander brachte mit einem kurzen Workshop den Besuchern das rhythmisch korrekte Schnippen und Klatschen auf zwei und vier in der modernen Blasmusik bei.
So mancher Gast swingte und bewegte sich beim Nach-Hause-Gehen noch mit den Songs der Fat Cat Combo. Verstärkt mit der neuen Sängerin Alina Vogel zogen die Mädels und Jungs der Juniorbigband quer durch die tanzbare Musikliteratur. Da blieb kein Wunsch unerfüllt und vom langsamen Walzer über Rumba bis hin zu Hits wie „A Night like this“und „Sway“von Dean Martin gelang es der Band, das Publikum zum Tanzen zu motivieren. Die Spiellaune und Leidenschaft zeigte sich auch bei den Soli und Gesangsvorträgen.
Ihren großen Vorbildern der Jazzspätzle in nichts nachstehend, rockte die Bläsersection Gitarre, Bass und Klavier durch den Abend. Paula Reiter zog mit „Knock on Wood“erneut alle Register ihres gesanglichen Könnens, bis die Band nach zwei Zugaben und platt gespielten Lippen die Bühne verlassen durfte.