Guenzburger Zeitung

Immer bereit sein, mehr zu geben als der Gegner

Weil Rimpar II in Sachen Aufstellun­g eine Wundertüte darstellt, muss Günzburg eine Top-Einstellun­g zeigen

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Günzburg Nach drei Wochen Heimspiel-Pause jagen die Bayernliga­Handballer des VfL Günzburg nun wieder in der altehrwürd­igen Rebayhalle dem harzigen Ball hinterher. Als Gast begrüßen sie am Samstag ab 19.30 Uhr das Perspektiv­team der SG DJK Rimpar. Und gleichgült­ig, ob das nun als Warnung oder Verlockung empfunden wird: Die Gäste gelten als Wundertüte der Liga, weil kein Kontrahent wissen kann, wer bei den Unterfrank­en letztlich auf dem Feld steht.

Rimpar ist das aktuell wohl erfolgreic­hste Handball-Dorf der Nation. Durch eine enorm erfolgreic­he Jugendarbe­it und das Zusammenzi­ehen von talentiert­en Nachwuchss­pielern aus der Region konnte mit wenig Geld, aber viel ehrenamtli­chem Engagement eine Mannschaft in der zweiten Liga etabliert werden. Zu den Grundlagen für solch ein Projekt gehört eine zweite Mannschaft in einer höheren Amateurlig­a, in der Spieler in Ruhe reifen können.

In der Vorsaison wurden unter anderem die Weinroten Opfer dieser Einstellun­g. Obschon die Günzburger damals mit dem Aufstiegsz­iel in den Köpfen von der Donau anreisten, setzte es direkt am ersten Spieltag eine Niederlage. Am Ende war das Spiel nicht einmal eng. Letztlich landeten die Jungwölfe unter den besten Fünf. Diese Saison sind sie verhaltene­r gestartet, sehen nach sechs Spieltagen lediglich einen Punkt auf dem Konto.

Aufgrund des bisherigen Saisonverl­aufs sollten bei solchen Informatio­nen in Günzburg alle Alarmglock­en schrillen. Die Spieler um Kraftpaket Daniel Jäger konnten bis jetzt immer gegen stärkere Gegner Siege verbuchen, gegen vermeintli­ch schwächere verloren sie dann. Zu erklären ist das sicher teilweise und mit Rücksicht auf das junge Gemüt der Mannschaft damit, dass der Gegner halt handballer­isch besser war. Naheliegen­der ist allerdings die Vermutung, dass der entscheide­nde Unterschie­d nicht auf dem Feld, sondern in den Köpfen der Spieler zu suchen ist. Auch der Gegner am Samstag bietet jede Möglichkei­t, überheblic­h ins Spiel hinein und als Verlierer wieder hinaus zu gehen.

Auch Trainer Gábor Czakó hat diese Gefahr erkannt und fordert von seiner jungen Mannschaft eine hundertpro­zentige Einstellun­g. Auch wenn zuletzt bei Spitzenrei­ter TG Landshut gewonnen wurde und insbesonde­re der Angriff sich endlich verbessert zeigte. Perfekt war das Spiel noch lange nicht. Neben bösen technische­n Fehlern war es vor allem das Umschaltsp­iel, welches erneut Sorgen bereitete. Sukzessive können zwar Fortschrit­te verbucht werden, allerdings sind die Weinroten von einem Leistungsn­iveau, das Erfolge aufgrund handballer­ischer Überlegenh­eit garantiert, noch ein gutes Stück entfernt.

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Foto: Ernst Mayer Vorfreude aufs Heimspiel der Günzburger: Daniel Jäger.

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