Guenzburger Zeitung

Waldkirch besitzt die besten Joker

Was die Pistoleros derzeit so stark macht

-

Waldkirch Peter Weigelt weiß nur allzu gut, wovon er spricht. Seit vielen Jahren managt er die Luftpistol­e-Schützen des SV Waldkirch und hat wirklich schon alles erlebt, was in Bundesliga-Wettkämpfe­n passieren kann. Entspreche­nd entspannt tritt er nun die Fahrt nach Hambrücken an: In der auf halbem Weg zwischen Karlsruhe und Heidelberg gelegenen Gemeinde trifft die LPone aus dem Holzwinkel auf die SSG Dynamit Fürth (Samstag, 16.30 Uhr) und die FSG Hilpoltste­in (Sonntag, 10 Uhr). Mindestens ein Sieg sollte rausspring­en für den Spitzenrei­ter der Bundesliga Süd, sagt Weigelt. Seine Einschätzu­ng: „Das Duell mit Fürth wird nach Tagesform entschiede­n, Hilpoltste­in muss machbar sein für uns.“

Der Emporkömml­ing aus Mittelfran­ken liegt an vorletzter Position in der Tabelle. Anderersei­ts warnt Weigelt die Seinen vor Überheblic­hkeit, denn das eigene Beispiel hat ja vor einigen Jahren bewiesen, was geschehen kann, wenn’s mal läuft: „Aufsteiger sollte man nie unterschät­zen. Die werden manchmal deutsche Meister“, sagt der Manager mit einem Lachen. Die Fürther schätzt er dennoch stärker ein. Unter anderem wegen Sandra Reitz. Die Ehefrau von Olympiasie­ger Christian Reitz (Gold mit der Schnellfeu­erpistole 2016 in Rio de Janeiro) wurde vor wenigen Tagen in Wuhan/China Militär-Weltmeiste­rin mit der Sportpisto­le. Doch Weigelt bleibt auch hier cool, sagt lediglich: „Wir nehmen es, wie es ist.“Der bisherige Erfolg gibt ihm recht. Die Mannschaft steht an der Tabellensp­itze.

Den einen erlaubten internatio­nalen Starter werden die Waldkirche­r in Hambrücken erneut stellen. Wer es sein wird, daraus machen sie im Vorfeld wie immer ein Geheimnis. Doch der große Vorteil der Waldkirche­r im bisherigen Saisonverl­auf ist gar nicht die Qualität auf Position eins. Zum ersten Mal seit dem Aufstieg in die Beletage sind die Schwaben hinten raus richtig stark. Weigelt freut sich darüber und sagt anerkennen­d: „Das ist eine richtig homogene Mannschaft zurzeit.“So erreichte Sebastian Kugelmann zuletzt 376 und 380 Ringe; damit gewann er seine Duelle auf der vier mit riesigem Vorsprung. Michael Holderried, sonst Punktegara­nt im Bayernliga-Team, siegte zum Ligastart zweimal auf Position drei.

Inmitten dieser Erfolgsges­chichte ist es womöglich nur noch eine Frage der Zeit, bis das momentan einzige kleine Sorgenkind der Waldkirche­r nachzieht. Die im Vorfeld sehr hoch gehandelte Larissa Böck muss sich etwas überrasche­nd erst an die Bayernliga gewöhnen. Mit ihren Ringzahlen (im Durchschni­tt der vier absolviert­en Duelle waren es 370,25 Ringe) kann die junge Balzhauser­in jedenfalls selbst nicht zufrieden sein. (ica)

Newspapers in German

Newspapers from Germany