Mirko Slomka ist seinen Trainerjob in Hannover los
Hannover 96 trennt sich nach nur 125 Tagen von Mirko Slomka. Der hatte die Niedersachsen bei seiner ersten Amtszeit zweimal in die Europa League geführt
Hannover Die 2. Bundesliga bleibt für die Trainer ein heißes Pflaster. Mit Mirko Slomka wurde am Sonntag bereits der vierte Trainer entlassen. Der 52-Jährige muss bei Hannover 96 nach nur 125 Tagen in seiner zweiten Amtszeit seinen Platz bei Hannover 96 schon wieder räumen. Der Bundesliga-Absteiger aus Niedersachsen zog die Konsequenzen aus dem bisher enttäuschenden Saisonverlauf.
Slomka ist nach Daniel Meyer (Erzgebirge Aue), Robin Dutt (VfL Bochum), André Schubert (Holstein Kiel) bereits der vierte Cheftrainer, der im Laufe dieser Zweitliga-Saison von seinen Aufgaben entbunden wurde. „Leider ist es nicht gelungen, die Entwicklung der Mannschaft so voranzutreiben, wie wir es uns gewünscht haben“, begründete Hannovers Sportdirektor Jan Schlaudraff die Trennung zwei Tage nach dem mageren 1:1 am Freitag gegen Sandhausen. „Insbesondere sechs Heimspiele ohne einen einzigen Sieg sind unterm Strich einfach zu wenig.“Wer die Nachfolge von Slomka antritt, stand noch nicht fest.
Einer der Trainerkandidaten in Hannover soll Markus Anfang sein, der zuletzt in Köln tätig war und dort nicht zurechtkam. Doch der hat anscheinend schon abgesagt. „Unser Ziel ist es, mit dem neuen Trainer eine stabile Saison zu spielen und den Anschluss nach oben nicht komplett zu verlieren“, sagte Schlaudraff. Slomka hatte im Sommer die Nachfolge von Thomas Doll angetreten, mit dem die 96er nach dem Abstieg nicht weitermachen wollten. Slomka hatte Hannover bereits von 2010 bis 2013 trainiert und den Klub damals zweimal in die Europa League geführt.
Während Hannover im unteren Mittelfeld herumdümpelt, liefern sich drei andere Ex-Bundesligaklubs an der Zweitliga-Spitze weiterhin einen spannenden Kampf um die Aufstiegsränge. Arminia Bielefeld setzte mit dem 2:1 (1:0) gegen Holstein Kiel seinen Erfolgsweg fort und ist als erster Verfolger nun punktgleich mit Spitzenreiter Hamburger SV, der sich beim 1:1 (1:0) gegen den bis dato Tabellenletzten SV Wehen Wiesbaden einen Patzer leistete. Der Ex-Wiesbadener David Kinsombi (49.) hatte das Team von Trainer Dieter Hecking in Führung geschossen, Törles Knöll gelang in der Nachspielzeit (90.+1) noch der Ausgleich. „Wir wollten die drei Punkte mitnehmen“, sagte
Kinsombi bei Sky, „Deswegen ist es schade, dass wir zwei Punkte liegengelassen haben.“
Nachdem vermutlich Neonazis an den Eingängen der Schüco-Arena „unzähliges rechtes Flyermaterial“abgelegt hatten, kamen mehr als 100 Arminia-Fans vor der Partie einem Aufruf des Klubs nach und halfen bei einer gemeinsamen Aufräumaktion. „Lasst uns zusammen unter dem Motto ’Reinigen gegen Rechts’ zeigen, dass rechtes Gedankengut und Nazis bei uns keinen Platz haben“, hatte die Arminia, die anschließend dank Fabian Klos (33./Foulelfmeter) und Andreas Voglsammer (73.) gewann, am
Morgen an den Anhang appelliert: „Mit so viel Dreck vor der Tür wollen wir unser Heimspiel nicht bestreiten.“
Der VfB Stuttgart setzte sich nach einem Eigentor des Dänen Brian Hamalainen (3. Minute) sowie den Treffern von Santiago Ascacibar (38.) und Silas Wamangituka (84.) mit 3:1 (2:0) gegen Dynamo Dresden durch. Die Schwaben bleiben mit 23 Punkten nach zwölf Spieltagen weiterhin TabellenDritte. Die Sachsen fielen durch die eigene Niederlage und den Punktgewinn von Wiesbaden auf den letzten Platz zurück und sind akut abstiegsbedroht.