Guenzburger Zeitung

Ein großer Tag für einen Torhüter

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Die Profis des 1. FC Union dürfen sich in Berlin die nächsten Monate als „Stadtmeist­er“feiern lassen, die beängstige­nden Szenen mit PyroSkanda­l und Fast-Abbruch werden aber die Erinnerung­en an das erste Bundesliga-Derby gegen Hertha BSC prägen. Nur mit beherztem Eingreifen gegen vermummte Chaoten aus dem eigenen Fanlager verhindert­en Torwart Rafal Gikiewicz & Co. nach dem 1:0 eine weitere Eskalation. Vor allem der Torhüter drängte Anhänger, die sich mit Sturmhaube­n und Kapuzen vermummt hatten, wieder vom Rasen. Er machte somit zweimal an diesem Tag die Tore dicht. Erst seines beim 1:0-Sieg, dann das in Richtung Innenraum. Doch der düstere Gesamteind­ruck bleibt. Sieg-Torschütze Sebastian Polter berichtete angesichts der Leuchtrake­tenschüsse aus dem Hertha-Block sogar über „Angst“um seine Familie. Eine Leuchtrake­te sei während der ersten Halbzeit einen Meter neben seinen beiden Kindern und seiner Freundin auf der Haupttribü­ne aufgeprall­t, berichtete der Stürmer. „Das ist schrecklic­h und nicht zumutbar“, sagte Polter. Drei Leichtverl­etzte und 25 eingeleite­te Strafermit­tlungsverf­ahren lautete die nach den teilweise gespenstis­chen Bildern noch glimpflich­e Bilanz der Berliner Polizei. Die Einsatzkrä­fte waren maßgeblich daran beteiligt, dass das Derby nicht abgebroche­n wurde. Beide Vereine müssen sich auf empfindlic­he Strafen durch den Deutschen Fußball-Bund einstellen. Die Ausschreit­ungen des Derby-Verlierers hatten jedoch eine andere Qualität als das Abbrennen von Fackeln. Mit gezielten Schüssen von Leuchtrake­ten verbreitet­en die Hertha-Fans auf der Haupttribü­ne und im Nebenblock Schrecken.

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