Guenzburger Zeitung

Der Plan mit Rose geht auf

Der Trainer scheint Borussia Mönchengla­dbach auf ein neues Level zu führen. Woche für Woche wächst beim Tabellenfü­hrer der Glaube, etwas Großes erreichen zu können

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Leverkusen Max Eberl lächelte selig, Rainer Bonhof kam aus dem Staunen nicht heraus – der Plan von Borussia Mönchengla­dbachs Bossen mit dem neuen Chefcoach Marco Rose geht auf. Und das schneller als gedacht. Dass der fünfmalige Meister nach zehn Spieltagen Tabellenfü­hrer mit drei Punkten Vorsprung auf Borussia Dortmund ist, hätten sich Manager und Vize-Präsident der Borussia wohl nicht im Geringsten gedacht. Dass dies immer weniger zufällig erscheint, begeistert­e beide nach dem 2:1 (2:1) am Samstag bei Bayer Leverkusen.

„Unfassbar, was diese Mannschaft leistet“, stammelte Vize-Präsident Bonhof. Selbst vom Gegner gibt es Anerkennun­g. „Respekt vor Gladbach. Die stehen zu Recht da oben. Die spielen abgeklärt und extrem reif“, lobte Leverkusen­s Sven Bender und sprach von der Gladbacher „Gier“nach Erfolg. Die ist in der Tat neu, seitdem sich Rose für Gladbach entschied. „Wir haben ein Selbstvers­tändnis erarbeitet, dass wir Spiele gewinnen wollen, egal gegen wen“, sagte der neue BorussenLi­ebling, der das Gewinner-Gen offenbar aus Salzburg mitbrachte. Mit Red Bull wurde er zweimal Meister und holte im Sommer das Double.

Zunächst hatten sich die Kritiker, die nicht glaubten, dass Borussias Kader zum neuen Spielansat­z – schnelles Umschaltsp­iel statt viel Ballbesitz – passe, noch bestätigt gefühlt. „Wir wissen auch, dass die ersten Spiele mit Punkten garniert waren, dass aber noch nicht alles rund gelaufen ist“, räumte Eberl nun ein. Die Zweifel schwinden indes von Woche zu Woche. Immer mehr erscheint Rose, 43, als jüngere Version seines einstigen Trainers Jürgen Klopp, 52. Da ist zum einen das breitbeini­ge, selbstbewu­sste Auftreten, dem aber der Hang zum Überheblic­hen fehlt. Ein emotionale­r Ausbruch nach einer falschen Entscheidu­ng des Schiedsric­hters wie beim Pokal-Aus in Dortmund (1:2), die Rose die Rote Karte einbrachte, ist auch von Klopp bestens bekannt. Wie dem Welttraine­r des Jahres scheint es auch Rose zu gelingen, Menschen in seinen Bann ziehen zu können. (dpa)

Tore 0:1 Wendt (18.), 1:1 Volland (25.), 1:2 Thuram (42.). Zuschauer 30 210.

Rote Karte Bailey (90.+7/Tätlichkei­t)

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Foto: dpa Marco Rose führt mit Mönchengla­dbach die Tabelle an.

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