Guenzburger Zeitung

Der FCA schlägt sich selbst

Schalke erspielt sich kaum Chancen, kommt aber durch zwei Standardsi­tuationen und einem schlimmen Fehler von Oxford zu einem 3:2-Sieg in Augsburg

- VON JOHANNES GRAF FCO Dijon – PSG Paris Olympique Nimes – Stade Rennes Olympique Marseille – OSC Lille FC Toulouse – Olympique Lyon SC Amiens – Stade Brest FC Metz – HSC Montpellie­r SCO Angers – Racing Straßburg Girondins Bordeaux – FC Nantes OGC Nizza –

Augsburg Martin Schmidt hatte vor der Begegnung mit Schalke 04 eine einfache Rechnung aufgemacht. Um zu gewinnen, so der Trainer des Fußball-Bundesligi­sten FC Augsburg, müsse man Tore schießen. Obendrein mehr als der Gegner. Dem FCA gelangen am Sonntagabe­nd vor 30361 Zuschauern in eigener Arena zwar Treffer, doch öfter traf der Gegner. 2:3 (1:1) endete die Partie, obwohl sich Augsburg aufgrund der gezeigten Leistung mindestens einen Zähler verdient gehabt hätte. Somit verpasste der FCA den zweiten Saisonsieg und wartet nun seit sechs Spielen auf einen Erfolg. Dass der Klub aufgrund mehr erzielter Tore die Abstiegsrä­nge verließ, dürfte nur ein schwacher Trost sein. „Wir haben das Spiel nicht in der Defensive verloren, sondern in der Offensive nicht gewonnen. Wir machen immer noch zu viele Fehler, die uns Punkte kosten“, sagte Schmidt.

Der Trainer vertraute jener Anfangsfor­mation, die gegen Wolfsburg einen Punkt geholt hatte. Folglich saßen mit Jeffrey Gouweleeuw, Michael Gregoritsc­h und André Hahn Stammkräft­e vergangene­r Tage auf der Ersatzbank, während im Angriff Niederlech­ner und Finnbogaso­n für Torgefahr sorgen sollten. In Erscheinun­g trat jedoch zunächst ein anderer Offensivsp­ieler. Marco Richter prüfte Schalkes Torwart Alexander Nübel erst mit einem Flattersch­uss (2.); wenig später verschafft­e sich Richter an der Strafraumg­renze Platz, sein Linksschus­s verfehlte das Tor. Richters Aktionen dokumentie­rten eine energiegel­adene Anfangspha­se. Schalke war um Ordnung bemüht und verlor zu einem frühen Zeitpunkt mit Innenverte­idiger Salif Sané wegen einer Knieverlet­zung einen Stabilisat­or. Die Unzufriede­nheit von Schalkes Trainer David Wagner entlud sich, als er an der Seitenlini­e gegen Richter verbal austeilte. Folge: die Gelbe Karte.

Augsburg knüpfte an die guten Auftritte gegen München und Wolfsburg an, nahm Zweikämpfe an und kontrollie­rte Ball und Gegner. Allerdings versäumte es der FCA,

Überlegenh­eit ins Ergebnis einfließen zu lassen. Bildlich dafür stand ein Seitfallzi­eher Niederlech­ners: Sah gut aus, ins Schalker Tor flog der Ball nicht (36.). Für die verdiente FCA-Führung sorgte Kapitän Daniel Baier. Der 35-Jährige trifft nur mehr selten, vorzugswei­se aber gegen Schalke. Ruben Vargas legte unfreiwill­ig vor, Baier schlenzte den Ball ins lange Toreck (38.). Dem Spielverla­uf nach ein gerechtes Zwischener­gebnis, doch die Gäste glichen noch vor dem Halbzeitpf­iff unter Mithilfe eines FCA-Spielers aus. Daniel Caligiuri trat den Ball per Freistoß vors Tor, Augsburgs Stephan Lichtstein­er verlängert­e per Kopf und Torwart Tomas Koubek hatte das Nachsehen (45.+1). Kurios: Obwohl die Statistik in der Pause keinen Schalker Schuss aufs Tor aufwies, gingen die Gäste mit einem glückliche­n 1:1 in die Kabine.

Umtriebigs­ter Akteur blieb Richter, der fortwähren­d direkte Duelle mit Gegenspiel­ern und Torabschlü­sse suchte. Dass er den Ball nach Wiederanpf­iff als Erster Richtung Schalkes Gestänge trat, wirkte wenig überrasche­nd. Für die erneute Führung war indes Finnbogaso­n verantwort­lich, der per Strafstoß traf (60.). Vorausgega­ngen war ein Handspiel von Bastian Oczipka im Strafraum. Dass Schiedsric­hter Patrick Ittrich und seine Assistente­n in diesem klaren Fall einen Videobewei­s zur Entscheidu­ngsfindung benötigten, verwundert­e.

Die Partie blieb unterhalts­am, weil die Schalker nun offensiv investiere­n mussten. In einer Duplizität der Ereignisse glichen die Gäste erneut nach einem Freistoß aus dem Halbfeld aus. Diesmal traf jedoch kein Augsburger, sondern die aufgerückt­e Abwehrkant­e Ozan Kaseine bak. Abermals war Koubek chancenlos (71.). Schalke kreierte keine Torchancen, traf jedoch zweimal. Auch dem Siegtreffe­r der Schalker ging ein Fehler der Augsburger voraus. Der eingewechs­elte Reece Oxford legte per grausigem Rückpass Armine Harit den Ball in den Lauf, dieser tanzte Tin Jedvaj aus und schloss zum Siegtreffe­r ab (82.). Der FCA verlor, obwohl er einen engagierte­n Auftritt gezeigt hatte.

FC Augsburg Koubek – Lichtstein­er, Jedvaj, Uduokhai, Max – R. Khedira, Baier (85. Gregoritsc­h) – M. Richter (68. Oxford), Niederlech­ner (78. Iago), Vargas – Finnbogaso­n FC Schalke Nübel – Kenny, Kabak, Salif Sané (9. D. Caligiuri), Oczipka – Mascarell – McKennie, Serdar – Harit – Uth (85. Burgstalle­r), Raman (75. Schöpf) Zuschauer 30 361 Tore 1:0 Baier (38.), 1:1 Lichtstein­er (45.+1/Eigentor), 2:1 Finnbogaso­n (60./Handelfmet­er), 2:2 Kabak (71.), 2:3 Harit (82.)

LIGUE 1 FRANKREICH

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Foto: Ulrich Wagner Reece Oxford ist kaum zu trösten nach seinem Fehler, der zum Siegtreffe­r für den FC Schalke führte. Hier versuchen Felix Uduokhai und Torwart Tomas Koubek, ihren Mitspieler aufzubauen.

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