Guenzburger Zeitung

Panther mit Niederlage in die Pause

Vor dem Spiel gegen Wolfsburg ehren die Augsburger ihren neuen Rekordmann Steffen Tölzer. Danach gibt es nur noch wenig zu feiern, denn die Gäste gewinnen das Spiel

- VON ANDREAS KORNES

Augsburg Die Fans hatten vor Spielbegin­n ein Spruchband ausgerollt, das sich über den halben Block erstreckte. Darauf stand: „Wer so viel gibt für Augsburgs Farben, dessen Nummer soll kein anderer tragen. Und es ist noch nicht zu Ende. Steffen Tölzer, AEV-Legende.“Der, dessen Nummer also zu der 7 von Duanne Moeser und der 5 von Paul Ambros unter das Dach des CurtFrenze­l-Stadions gehört, ginge es nach dem Willen der AEV-Anhänger, ist seit dem Wochenende Rekordspie­ler der Panther. Die gestrige Partie gegen Wolfsburg, die mit einer 1:2 (0:0, 0:0, 1:1, 0:1)-Niederlage nach Verlängeru­ng endete, war seine 707. für den Klub. Vorher hatte Duanne Moeser mit 705 die Bestmarke gehalten, die Tölzer am Freitag in Ingolstadt überboten hatte.

Die zugehörige Ehrung fand aber erst am Sonntag auf eigenem Eis statt. Dazu wurden auch einige Grußbotsch­aften auf dem VideoWürfe­l eingespiel­t. Unter anderem freute sich dort Tölzers Frau Ramona darauf, ihrem Gatten noch möglichst oft vor Spielen Spaghetti Bolognese kochen zu können. Und Moeser warnte, Tölzer solle sich seines Rekordes nicht zu sicher sein, er plane nämlich schon sein Comeback.

Auf den Rängen sorgte das für viel Applaus, denn die Sturmmiser­e der Panther war gegen Wolfsburg erneut eindrucksv­oll zu beobachten. Es fehlt tatsächlic­h einer wie Moeser, ein Vollstreck­er, der gerne auch die eher unansehnli­chen Tore aus dem Gewühl heraus machte. Im ersten Drittel hätte sich aber selbst ein Moeser schwergeta­n, denn der Puck fand nur selten überhaupt den Weg in Richtung Tor. Beide Mannschaft­en hielten sich diesbezügl­ich vornehm zurück. Sie konzentrie­rten sich, um es positiv zu formuliere­n, lieber auf die Defensive. Einzige Ausnahme war ein kapitaler Fehlpass von Augsburgs Brady Lamb, der Spencer Machacek einen Alleingang bescherte, den Panther-Torwart Olivier Roy aber parierte.

Der zweite Durchgang brachte keine Linderung. Das Bemühen war vor allem den Hausherren zwar nicht abzusprech­en, aber ein Fehlpass reihte sich an den anderen. Einer bescherte beispielsw­eise Christoph Höhenleitn­er eine veritable Gelegenhei­t, doch auch er scheiterte alleinsteh­end an Roy. Sehr viel mehr geschah im zweiten Drittel nicht.

Die Hoffnungen der 4082 Zuschauer im Curt-Frenzel-Stadion, Minuskulis­se in dieser Saison, ruhten auf dem letzten Durchgang, und sie wurden mit brachialer Gewalt erfüllt. Verteidige­r Scott Valentine brachte die Panther mit einem Schlagschu­ss in Führung (44.).

Dankbar feierte das Publikum. 48 Sekunden vor Ende glich Wolfsburg in Person von Mathis Olimb zum 1:1 aus. Verlängeru­ng. Und dort sorgte Machacek für den Sieg der Gäste. Die Panther sind damit aus den Play-off-Rängen gerutscht. Selten kam die Deutschlan­d-Cup-Pause willkommen­er als in diesem Jahr. Augsburg Roy – Valentine, Lamb; Haase, Tölzer; McNeill, Sezemsky; Rogl – Holzmann, Gill, Payerl; Trevelyan, Callahan, Fraser; Hafenricht­er, Stieler, Schmölz; Mayenschei­n, Ullmann, Sternheime­r

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 ?? Foto: Siegfried Kerpf ?? Ehrung für Steffen Tölzer (Mitte) vor dem Spiel gegen Wolfsburg: Panther-Sportmanag­er Duanne Moeser (links) und Maximilian Horber gratuliert­en ihm zu seinem Rekord mit 706 DEL-Spielen für Augsburg.
Foto: Siegfried Kerpf Ehrung für Steffen Tölzer (Mitte) vor dem Spiel gegen Wolfsburg: Panther-Sportmanag­er Duanne Moeser (links) und Maximilian Horber gratuliert­en ihm zu seinem Rekord mit 706 DEL-Spielen für Augsburg.

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