Ausverkauf der DDR
Der ZDF-Dreiteiler „Preis der Freiheit“zeigt eine seltene Ost-West-Geschichte
ZDF, 20.15 Uhr Welche Geschichte rund um den Mauerfall kann man 30 Jahre später noch erzählen, ohne das Publikum zu langweilen? Die Macher des ZDF-Dreiteilers „Preis der Freiheit“haben sich für den wirtschaftlichen Niedergang der Diktatur entschieden. Was trocken klingt, entpuppt sich schnell als eine spannende Mischung aus Agententhriller, Wirtschaftskrimi, Familientragödie und Historien-Drama. Es geht um Geld, Gold, Häftlingsfreikäufe, Müllhandel, korrupte Eliten und den drohenden Ausverkauf der DDR an den Westen. Der erste Teil wird am Montag, 20.15 Uhr, ausgestrahlt und von einer Dokumentation (21.55 Uhr) um das Schattenimperium der Kommerziellen Koordinierung (Koko) begleitet, die zur Devisenbeschaffung der klammen DDR diente und nicht gerade zimperlich mit den Bürgern umging.
Im Mittelpunkt von „Preis der Freiheit“stehen drei Schwestern, deren Leben nicht unterschiedlicher hätte verlaufen können. Margot (Barbara Auer) ist ranghohe KokoMitarbeiterin und überzeugte Parteigängerin. Buchhändlerin Lotte (Nadja Uhl) zieht ihren in die NaziSzene abdriftenden Sohn allein groß und beginnt, das System zu hinterfragen. Und der totgeglaubte DDRFlüchtling Silvia (Nicolette Krebitz), die heute Ina heißt und im westdeutschen Ministerium für Innerdeutsche Beziehungen arbeitet. Dort kauft sie Ost-Häftlinge frei – auch, um ihre zwei zurückgelassenen Kinder zu sich holen zu können.
„Preis der Freiheit“ist ein fiktionaler Film. „Mir war wichtig, nicht nur einen Film wie ein Museum zu machen. Man sollte das Gefühl haben, die Welt lebt“, sagt Regisseur Michael Krummenacher.