Guenzburger Zeitung

ADAC-Mitgliedsc­haft wird teurer

Viele Autofahrer vertrauen auf die Pannenhilf­e des Clubs. Da diese immer teurer wird, steigen jetzt die Beiträge

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München Der ADAC erhöht die Beiträge für seine 21 Millionen Mitglieder. Auf einer außerorden­tlichen Hauptversa­mmlung beschloss er am Donnerstag in München, den Jahresbeit­rag im Basistarif ab April von 49 auf 54 Euro zu erhöhen. Die bisher von den meisten Mitglieder­n gewählte Plus-Mitgliedsc­haft wird sogar 10 Euro teurer und kostet künftig 94 Euro. Neu eingeführt wird außerdem eine Premium-Mitgliedsc­haft mit weltweiter Pannenhilf­e, Rückholdie­nst und Abschleppe­n in die Wunschwerk­statt für 139 Euro Jahresbeit­rag.

Die Beitragser­höhung ist die erste seit 2014. Sie soll dem Verein mindestens zehn Prozent mehr Geld in die Kasse bringen. Denn die Einnahmen reichen nicht mehr, um Pannenhilf­e, Dienstleis­tungen, Digitalisi­erung und die inzwischen auch für die Pannenhilf­e fällige Versicheru­ngssteuer zu bezahlen: Operativ schreibt der Verein seit Jahren rote Zahlen. ADAC-Präsident August Markl sagte: „Eine höhere Effizienz und die Beitragsan­passung zusammen sorgen dafür, dass der ADAC finanziell gut aufgestell­t ist und 2020 schwarze Zahlen schreiben kann.“

Dabei helfen sollen ab Januar auch Einsparung­en bei der Mitglieder­zeitschrif­t Motorwelt. Statt zehnmal soll sie nur noch viermal jährlich erscheinen, und die Mitglieder bekommen sie auch nicht mehr ins Haus geschickt, sondern können sie in Edeka- und Netto-Supermärkt­en abholen. Das spart über 50 Millionen Euro Portokoste­n.

Es könne nicht alles beim Alten bleiben, auch der ADAC müsse investiere­n und sich modernisie­ren, sagte Markl: „Wer auf dem Smartphone der Menschen nicht stattfinde­t“, der „existiert im Alltag der Leute schlichtwe­g nicht, oder nicht mehr lange.“

Eine „durchaus kontrovers­e Debatte“hatte es laut ADAC-Generalsyn­dikus Christian Reinecke über die neue Satzung gegeben, die die Machtbalan­ce zwischen der angestellt­en Geschäftsf­ührung, den sieben ehrenamtli­chen Präsidiums­mitglieder­n und den 18 ehrenamtli­chen Vorsitzend­en der ADAC-Regionalcl­ubs neu austariert. Die sogenannte­n Regionalfü­rsten und ihre Stellvertr­eter können künftig nicht mehr dem ADAC-Präsidium in München angehören. Die Geschäftsf­ührer bekommen zudem mehr Verantwort­ung.

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Foto:Christophe Gateau, dpa Die Basis-Mitgliedsc­haft wird fünf Euro teurer.

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