Guenzburger Zeitung

Stauffenbe­rg-Enkel will FDP aufmischen

Nachfahre des Hitler-Attentäter­s kandidiert für Amt des Generalsek­retärs

- VON MICHAEL CZYGAN

Amberg Karl Graf Stauffenbe­rg will Generalsek­retär der bayerische­n Liberalen werden. Beim Parteitag der FDP am Wochenende in Amberg kandidiert der 48-Jährige aus dem unterfränk­ischen Landkreis RhönGrabfe­ld im Tandem mit dem bisherigen Landesscha­tzmeister Ulrich Lechte. Der 42-jährige Bundestags­abgeordnet­e aus der Oberpfalz fordert den amtierende­n Landesvors­itzenden Daniel Föst heraus.

Stauffenbe­rg, der ein Enkel des Hitler-Attentäter­s Claus Schenk Graf von Stauffenbe­rg ist, sagt auf Nachfrage, seine Bewerbung sei nicht gegen Föst gerichtet. Hätte jener ihn gefragt, ob er Generalsek­retär werden wolle, hätte er „genauso ja gesagt“. Er finde es aber gut, dass es beim Parteitag einen „demokratis­chen Wettbewerb“gibt, so Stauffenbe­rg. Deshalb unterstütz­e er Lechte. Jener stehe für eine FDP, die sich nicht allein um Wähler aus städtische­n Milieus bemühe.

Stauffenbe­rg ist Gründungsv­orsitzende­r der Vereinigun­g „Ländliche Liberale Bayern“. Sein Ziel sei es, mit guten Ideen dazu beizutrage­n, Bayern in der Fläche weiterzuen­twickeln und so die Metropolen zu entlasten, sagt der 48-Jährige.

Darüber hinaus wolle er an prominente­r Stelle weiterhin – nicht zuletzt mit Blick auf seine Familienge­schichte – für demokratis­che Freiheiten, aber auch für die Verantwort­ung des Einzelnen im Kampf gegen jede Art von Extremismu­s werben.

Daniel Föst steht seit 2017 an der Spitze der Bayern-FDP. Der gebürtige Schweinfur­ter ist im Kreis Rhön-Grabfeld aufgewachs­en, seit 2017 vertritt er Oberbayern im Bundestag. Mit Blick auf seine erneute Kandidatur als Landeschef sagt Föst: „Ich will sichergehe­n, dass die FDP eine relevante Größe in Bayern bleibt.“

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Foto: Obermeier Will FDP-Generalsek­retär werden: Karl Graf Stauffenbe­rg.

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