Guenzburger Zeitung

Glasfaser: Firmen entschuldi­gen sich

Vertreter von LEW Telnet und Vitronet verspreche­n, dass alle Mängel in Großkötz beseitigt werden

- VON IRMGARD LORENZ

Kötz Nachdem im Gemeindera­t schon vielfach großer Ärger laut geworden ist über den Pfusch beim Verlegen von Leerrohren, in die dann die Glasfaserk­abel eingebrach­t werden, waren jetzt Vertreter von LEW Telnet und Vitronet, dem Generalunt­ernehmer zur Verlegung von Glasfasern­etzen, in der Gemeindera­tssitzung. Sie haben sich für die Mängel in Großkötz mehrfach entschuldi­gt und deren Behebung versproche­n.

Noch im November sollen 90 Prozent der derzeit in Großkötz bestehende­n Baustellen abgeschlos­sen werden, sagte LEW-Telnet-Geschäftsf­ührer Rainer Müller, bis zum Jahresende sollen zudem 80 bis 90 Prozent aller in Großkötz notwendige­n Bauarbeite­n erledigt sein.

Damit liegt der Glasfasera­usbau hinter dem ursprüngli­chen Zeitplan, nach dem im Herbst die Bautrupps schon in Kleinkötz hätten weitermach­en sollen. Davon war in der Gemeindera­tssitzung nicht die Rede.

Man hoffe, im Sommer 2020 dann auch die Arbeiten in Kleinkötz und Ebersbach abzuschlie­ßen, sagte Müller und versichert­e mehrfach, dass die jetzt in Großkötz arbeitende­n Kolonnen „einen wahrnehmba­r anderen Standard“hätten. Vorhandene Baumängel bringe man selbstvers­tändlich so schnell wie möglich in Ordnung, sagte Müller: „Wir können uns nur über den holprigen Start entschuldi­gen“.

An Müllers Seite saß Thomas Enzler, als Leiter Kabelnetze bei Lew Telnet für den Bau der Glasfaserv­ersorgung zuständig. „Die Qualität der Partnerfir­men ist deutlich gestiegen“, sagte er, und auch Florian Donath, Geschäftsf­ührer von Vitronet, entschuldi­gte sich. Von der ersten Firma habe man sich trennen müssen, jetzt gebe es in puncto Qualität eine spürbare Verbesseru­ng. Alle Probleme werde man nicht vermeiden können, sagte Enzler, aber man habe „versucht, Mängel sukzessive abzustelle­n“und müsse die Baufirmen „an der Hand nehmen“und intensiv unterstütz­en.

„Nachsteuer­n“sei aber nicht immer einfach, gab Müller zu, es gebe Stellen, die „auch schon drei-, vier-, fünfmal neu gemacht“werden mussten. „Das ist keine Baustelle, auf die wir stolz sind“, resümierte der LEW-Telnet-Geschäftsf­ührer, der Kötz aber auch als „durchaus normale Baustelle“bezeichnet­e. „Auch die jetzigen Firmen haben vielleicht noch ein bisschen Luft nach oben“, räumte Müller ein, Ziel sei es jedoch, „gute Leistungen“zu hinterlass­en.

Eine verlängert­e Gewährleis­tungsfrist, nach der Gemeindera­t Richard Lochbrunne­r, mit Hinweis auf viele gravierend­e Baumängel, fragte, werde man nicht einräumen, sagte Müller, vielmehr werde „so lange nachgearbe­itet, bis die Qualität passt.“

Mit all diesen Zusicherun­gen war das Thema in der Sitzung aber nicht erledigt. Die Glasfaser-Baustellen in Großkötz seien „katastroph­al angelaufen“, sagte Gemeindera­t Norbert Ritter, der das Thema auch schon mehrfach in früheren Gemeindera­tssitzunge­n angesproch­en hatte. Schon im Mai habe man die mangelnde Qualität der Arbeiten moniert, die Lechwerke hätten das aber nicht wirklich ernst genommen. Ihm wäre es lieber, es würde langsamer, aber dafür solide gebaut, sagte Ritter.

Von schlechten Erfahrunge­n in der von den Lechwerken gemeinsam mit den Tiefbaufir­men regelmäßig donnerstag­s angebotene­n Bürgerspre­chstunde sprach Gemeinderä­tin Yvonne Hartmann. Ihr Ansprechpa­rtner habe „wirklich keine Ahnung gehabt“, als sie ihn auf gravierend­e Mängel im Rosenweg ansprach, und er habe sie lediglich auf die Internet-Hotline verweisen können. „Wirklich schade“war das für Hartmann.

Eigentlich sei der Bauleiter der Tiefbaufir­men bei den Sprechstun­den anwesend, sagte Rainer Müller, bei Schäden solle man sich an die Tiefbaufir­ma wenden, Ansprechpa­rtner sei hier Vitronet. Innerhalb von 24 Stunden dürfen Bürger laut Müller dann eine Antwort erwarten. Zu dem von Gemeinderä­tin Hartmann geschilder­ten Vorfall sagte er: „Nicht akzeptabel.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany