Beim Jugendtreff soll’s nun weitergehen
Die Finanzierung des Projekts in Landensberg war ins Stocken geraten
Landensberg Nach einer Stunde teils hitziger Diskussion reichten sich Bürgermeister Sven Tull und der 26-jährige Jugendsprecher Dominik Ruder die Hand. „Jetzt kann es weitergehen“, lautete das Fazit nach der Krisensitzung. Die Dorfjugend war am Dienstagabend mit dem neunköpfigen Gemeinderat zusammengekommen. Das Streitthema des Treffens: Beim Jugendtreff in der Nähe des Sportplatzes an der Baiershofer Straße, dessen Rohbau mittlerweile steht, kommt nichts voran.
20 Jugendliche aus Landensberg und Glöttweng hatten sich bereits eine Stunde zuvor versammelt und diskutierten, was aus ihrer Sicht falsch läuft. Der Tenor: Sie fühlen sich von der Lokalpolitik nicht ausreichend unterstützt. „Wir machen hier alles in Eigeninitiative und warten ständig auf neue finanzielle Mittel“, kritisierte Ruder. Eigentlich hätte das Jugendhaus schon im Sommer dieses Jahres bezogen werden
Auch mit der aufgeschobenen Eröffnungsfeier an Silvester wird es wohl nichts mehr.
Gemeinderätin Alexandra Merk erklärte den Jugendlichen, dass Finanzspritzen ab einer gewissen Größenordnung der Zustimmung des Gemeinderats bedürfen und diese aufgrund organisatorischer und bürokratischer Gründe ihre Zeit benöde tige. „Unser diesjähriger Haushalt ist aufgebraucht“, fügte Bürgermeister Tull hinzu. Etwa 34000 Euro hatte die Gemeinde bisher investiert. Es fehlt noch ein niedriger fünfstelliger Betrag, um den Jugendtreff fertigzustellen. Die strukturelle Basis besteht aus mehreren aneinandergereihten ausgedienten Baucontainern, welche die Gemeinsollen. kostenlos erworben hatte. Ein gemauerter Neubau ohne Container wäre mindestens doppelt so teuer gewesen, meinte ein Jugendlicher. Er verstehe deshalb nicht, warum der Gemeinde nicht von Anfang an klar gewesen sei, dass nun auch für den Innenausbau Geld benötigt werde. Einem Antrag auf eine neue Heizung hat der Gemeinderat bisher etwa noch nicht zugestimmt.
Im Laufe des Gesprächs wurde klar: Die verbesserungswürdige Kommunikation in den vergangenen Monaten untereinander war wohl hauptsächlich dafür verantwortlich, dass die Fronten verhärteten. Nun werden sich die Jugendlichen in der kommenden Woche erneut mit dem Gemeinderat treffen, um über die weitere Vorgehensweise zu beraten. Ebenso sicherte der Gemeinderat spontan 500 Euro zu, damit die Dorfjugend jetzt Edelstahleckschienen kaufen kann. So können sie in Eigenleistung die Innenwände aus Zementfaserplatten verputzen. Die Zeit drängt, denn der Winter naht.