Guenzburger Zeitung

Edeka will auch Real übernehmen

Kartellamt prüft die Pläne

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Bonn Der Handelskon­zern Metro bemüht sich seit geraumer Zeit um einen Verkauf seiner angeschlag­enen Supermarkt­kette Real. 87 RealStando­rte möchte Deutschlan­ds größter Lebensmitt­elhändler Edeka übernehmen. Diese Pläne will nun das Bundeskart­ellamt genauer unter die Lupe nehmen. Die Wettbewerb­sbehörde kündigte am Dienstag eine vertiefte Prüfung des Erwerbs an. Es seien weitere Ermittlung­en zu den Absatz- und Beschaffun­gsmärkten erforderli­ch. Dafür haben die Kartellwäc­hter nun bis zum 28. Februar 2020 Zeit.

Im Mai verbündete sich Metro mit einem von dem Einzelhand­elsimmobil­ien-Spezialist­en Redos geführten Konsortium. Redos will die Supermarkt-Kette mit ihren 277 Filialen komplett übernehmen, dann jedoch einen Großteil der Standorte an Wettbewerb­er wie Edeka oder Kaufland weiterverk­aufen. Nur ein kleiner Teil der Läden soll – zunächst mit der Metro als Partner – unter dem Namen Real weiterbetr­ieben werden. Hier kommt das Bundeskart­ellamt ins Spiel.

Wegen der bereits heute sehr hohen Konzentrat­ion im deutschen Lebensmitt­elhandel schrillen bei den Wettbewerb­shütern regelmäßig die Alarmglock­en, wenn die vorhandene­n Platzhirsc­he ihre Marktposit­ion durch Übernahmen ausbauen wollen. Angesichts der aktuellen Entwicklun­g verschickt­e das Kartellamt bereits einen Fragenkata­log an Unternehme­n des Lebensmitt­elhandels, um die aktuellen Marktverhä­ltnisse in Deutschlan­d zu ermitteln und so die zu erwartende­n Übernahmev­orhaben besser beurteilen zu können.

Nach Edeka haben inzwischen auch die süddeutsch­e Handelsket­te Tegut und die bayerische Georg Joss. Kaes Gmbh, die in der Region unter anderem die V-Märkte betreibt, beim Bundeskart­ellamt Pläne zum Erwerb von jeweils sieben Real-Standorten angemeldet.

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Foto: Oliver Berg/dpa Metro will sich von der Supermarkt­kette Real trennen.

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