So gut ist das neue Apple MacBook Pro
Apple will die Spitzenposition bei den Profi-Notebooks zurückerobern. Dafür wurde ein großer Kritikpunkt ausgeräumt
Apple-Kunden sind loyal. Wer sich einmal für die Produkte mit dem Apfel-Logo entschieden hat, bleibt häufig der Marke über Jahre hinweg treu. Unter den Besitzern der MacBooks rumort es allerdings seit einiger Zeit. Und Konkurrent Microsoft gewinnt mit seinen SurfaceComputern an Boden.
Mit dem MacBook Pro im 16-Zoll-Format setzt Apple nun wieder zum Konter an. Und räumt einen der größten Kritikpunkte der aktuellen MacBook-Reihe aus - die Zuverlässigkeit der Tastatur.
Kunden klagten hier über mechanische Probleme. Beim Druck auf die Buchstabentaste passierte zuweilen nichts, manchmal erschienen Buchstaben doppelt. Schon wenige Staubkörner zwischen den Tasten reichen gelegentlich aus, um die
Funktion zu beeinträchtigen. Nach mehreren Verbesserungsversuchen ist nun Schluss mit der ButterflyTastatur. Das neue MacBook Pro kommt mit einem völlig neu gestalteten Keyboard. Das „Magic Keyboard“orientiert sich am Design der bewährten Tastatur des iMac Pro. Im ersten Kurztest hinterlässt es einen guten Eindruck mit schnellen und flüssigen Eingaben.
Ein riesiger Unterschied zum Vorgänger-Modell lässt sich auch beim Klang feststellen. Sechs Lautsprecher sorgen für eine bei Notebooks bislang unbekannte Klangqualität mit sattem und breitem Stereoklang und vollem Bass.
Auch beim Sound-Input legt Apple die Messlatte höher: Drei Mikrofone zeichnen den Ton quasi in Studioqualität auf. Hintergrundgeräusche
werden weitgehend ausgeblendet. Das ist nicht nur für Podcaster interessant, die ihre Sendungen von unterwegs aus aufzeichnen wollen. Auch die Tonqualität bei Videokonferenzen profitiert.
Für den Einsatz als mobiles Multimedia-Studio hat Apple das neue MacBook Pro mit modernen IntelMikroprozessoren (6-Kerne Core i7 und 8-Kerne Core i9) bestückt. Außerdem sorgt ein leistungsstarker
Grafikchip von AMD (Radeon Pro 5000M mit GDDR6-Speicher) für Tempo.
Beim Bearbeiten von Videos in Programmen wie Final Cut Pro oder Adobe Premiere sieht man nun die Auswirkungen von Filtern oder Belichtungskorrekturen in Echtzeit. Beim Vorgängermodell bekam man sie erst nach dem Rendern der Videos zu Gesicht. Video-Profis profitieren beim neuen MacBook Pro nicht nur vom größeren Bildschirm (16 statt 15 Zoll), sondern auch von neuen Speicheroptionen: Das Gerät kann bis zu 64 Gigabyte (GB) Hauptspeicher aufnehmen. Mit 512 GB und 1 Terabyte (TB) sind die SSD-Speicher in beiden Standardkonfigurationen doppelt so groß als beim bisherigen 15-Zoller. Maximal sind 8 TB SSD-Speicher möglich.
Beim Akku ging Apple mit 100 Wattstunden (Wh) Kapazität sogar bis an die Grenze des rechtlich Erlaubten. Mehr darf nach den Regeln der US-Flugaufsichtsbehörde Federal Aviation Administration (FAA) in Akkus nicht stecken, damit sie noch in einem Flugzeug transportiert werden dürfen. Der Akku soll das MacBook Pro für durchschnittlich elf Stunden in Betrieb halten, eine Stunde länger als zuvor.
Die Ausstattung des EdelMacBooks lässt sich Apple gut bezahlen: Das Notebook ist in der Einsteigerversion ab knapp 2700 Euro zu haben. Damit liegt der Preis zwar genau auf dem Niveau des Vorgängermodells. Schnellere Prozessoren und zusätzlicher Speicher lassen die Kosten aber deutlich ansteigen.
Christoph Dernbach, dpa