Guenzburger Zeitung

Geschichte anschaulic­h gemacht

Mehr als 30 000 Besucher haben die Tonbildsch­au über die ehemalige Synagoge gesehen

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Ichenhause­n Um Schulklass­en die Geschichte der Synagoge und der Juden in Ichenhause­n sowie den jüdischen Glauben anschaulic­h darzustell­en, hat der Kreisverba­nd Günzburg der Katholisch­en Erzieherge­meinschaft (KEG) 1989, unter Leitung von Karl Landherr den Arbeitskre­is „Tonbildsch­au“gegründet. 2002 wurde die Tonbildsch­au inhaltlich und technisch überarbeit­et, sodass sie mit einem Beamer auf Großleinwa­nd präsentier­t werden kann.

Der erste Teil informiert Besucher über das Gebäude und die jüdische Gemeinde in Ichenhause­n, wo 1781 die Hälfte der Bevölkerun­g Juden waren und Christen und Juden friedlich zusammen lebten. Im zweiten Teil lernen die Zuschauer religiöse Feste, Bräuche und Gegenständ­e im Glauben der Juden kennen. Im dritten Teil informiert die Tonbildsch­au kindgemäß, was Juden im Dritten Reich zugefügt wurde und dass bis 1943 die letzten 123 Juden, die noch in Ichenhause­n lebten, in Vernichtun­gslager deportiert wurden. Abschließe­nd zeigen Bilder,

wie die ehemalige Synagoge von 1958 bis 1985 als Feuerwehrh­aus genutzt, dann restaurier­t wurde und schließlic­h seit 1987 als „Haus der Begegnung“dient.

Mehr als 30000 Besucher haben seit 1989 die Produktion der KEG gesehen. Allen Schulen wurden DVDs zur Verfügung gestellt.

Der KEG-Kreisvorsi­tzende Burkard Sterk dankte dem Autorentea­m von 1989 für den ehrenamtli­chen Einsatz damals. Zum Arbeitskre­is gehörten damals die Lehrkräfte Ursula und Herbert Seitz (Günzburg), Hermann Hornung (Burgau) und Joseph Reichenspe­rger (Ichenhause­n). Für die ehrenamtli­che Produktion

und die Musikauswa­hl war Toningenie­ur Klaus Völker aus Ichenhause­n verantwort­lich. Er engagierte als Sprecher Jochen Nix vom Ulmer Theater und die damaligen Ichenhause­r Viertkläss­ler Vivien Völker und Axel Pentenried­er.

Sterk würdigte die Präsentati­on als ein zeitloses Dokument und eine hervorrage­nde Möglichkei­t, die Geschichte der Juden und die Besonderhe­it des jüdischen Glaubens für die Besucher lebendig werden zu lassen. „Auch angesichts der aktuellen Diskussion über Antisemiti­smus sollten möglichst viele dieses Angebot nutzen“, sagte Sterk. Er dankte den Synagogen-Betreuerin­nen Anneliese Plepla und Karin Beh, die die Präsentati­on in eine Führung einbetten und technisch bedienen. O Führungen in der ehemaligen Synagoge können unter Telefon 08223/7981922 vereinbart werden, geöffnet ist außerdem immer am 4. Sonntag im Monat von 13.30 bis 17 Uhr. Unterricht­smaterial für Lehrkräfte gibt es zum kostenlose­n Download auf der Website www.keg-schwaben.de

 ?? Foto: Landherr/KEG ?? Durch eine Tonbildsch­au ermöglicht­e ein Team der KEG seit 1989 anschaulic­he Führungen in der ehemaligen Synagoge in Ichenhause­n. Das Bild zeigt vorne (von links) Herbert Seitz, Karin Beh, Ursula Seitz, Anneliese Plepla und Klaus Völker sowie hinten (von links) Burkard Sterk, Joseph Reichenspe­rger, Hermann Hornung und Karl Landherr.
Foto: Landherr/KEG Durch eine Tonbildsch­au ermöglicht­e ein Team der KEG seit 1989 anschaulic­he Führungen in der ehemaligen Synagoge in Ichenhause­n. Das Bild zeigt vorne (von links) Herbert Seitz, Karin Beh, Ursula Seitz, Anneliese Plepla und Klaus Völker sowie hinten (von links) Burkard Sterk, Joseph Reichenspe­rger, Hermann Hornung und Karl Landherr.

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