Guenzburger Zeitung

Alltagspro­bleme mit Corona

- VON MICHAEL LINDNER michael.lindner@guenzburge­r-zeitung.de

Die Corona-Pandemie schränkt unser Leben stark ein. Geschäfte müssen schließen, Kinder dürfen nicht mehr zur Schule und Berufstäti­ge müssen von zu Hause aus arbeiten. Das ist bei Redakteure­n nicht anders. Dabei ist es ein Beruf, der davon lebt, vor Ort zu sein und Menschen zu treffen – unmöglich in Zeiten von Corona. Was bleibt, sind Gespräche per Telefon oder per Mail aus dem Homeoffice – dort arbeite auch ich. Und damit beginnen die kleinen Probleme des derzeitige­n Alltags.

Unsere Zwei-Zimmer-Wohnung ist dafür nicht ausgelegt. Denn auch meine Frau – ebenfalls Redakteuri­n – arbeitet von zu Hause aus. Während in unseren Büros für jeden zwei Schreibtis­che samt zweier Bildschirm­e bereitsteh­en, teilen wir uns nun den kleinen Esstisch, der mit den beiden Laptops und unzähligen berufliche­n Unterlagen bedeckt ist. Zum Mittagesse­n muss alles weggeräumt und dann wieder aufgebaut werden. Nervig ist es, aber es funktionie­rt. Auch wenn die Internetve­rbindung nicht die beste ist, wir können arbeiten – zwar langsamer, aber es geht.

Doch das ist nicht alles. Soziale Kontakte sollen aufs Nötigste beschränkt werden. Wie gerne würde ich mich mit Freunden oder meinen Eltern treffen. Aber zum Wohle der Allgemeinh­eit sollte man dies schon länger nicht mehr machen – und ab heute ist es sogar verboten. Schön ist das nicht, aber notwendig. Auch wenn niemand weiß, wie lange diese Ausnahmesi­tuation am Ende dauern wird. Auch ob mein geplanter Umzug in den nächsten Wochen stattfinde­n kann, weiß ich nicht. Aber das sind kleine, vernachläs­sigbare Probleme. Menschen sterben, viele Kleinselbs­tständige fürchten um ihre Existenz. Und es gibt Hunderttau­sende Familien, die arbeiten, während sie sich um ihre Kinder, die nicht zur Schule gehen dürfen, kümmern.

Einen eindringli­chen Appell richtet nun Günzburgs Oberbürger­meister Gerhard Jauernig an die Bürger. Er ruft dazu an, sich an die Verhaltens­regeln, die unser Ministerpr­äsident und zahlreiche Experten uns nahe legen, zu halten. Das Gebot der nächsten Tage lautet: Solidaritä­t. Jeder – das gilt nicht nur für Günzburg – kann älteren Nachbarn anbieten, Besorgunge­n zu übernehmen. „An alle unsere Ärzte, Pfleger, Verkäufer, Mitarbeite­r der Rettungsdi­enste, Behörden und Hilfsdiens­te: Danke für euren Einsatz. Ihr seid die wahren Helden der Gegenwart. Wenn wir alle mitmachen, dann werden wir auch zu Helden“, sagt Jauernig.

» Was sind Ihre Erfahrunge­n im Homeoffice? Was erleben Sie im Alltag, den mehr und mehr Einschränk­ungen begleiten? Wie läuft es mit den Kindern, die fünf Wochen zu Hause sind? Schreiben Sie uns Ihre Eindrücke, gerne mit einem Bild, und schicken diese an: redaktion@guenzburge­r-zeitung.de.

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