Guenzburger Zeitung

Mützenpfli­cht im Landkreis

- VON TILL HOFMANN redaktion@guenzburge­r-zeitung.de

Die Lebensmitt­elampel lässt auf sich warten. Ersatzweis­e wird testweise für den Landkreis Günzburg eine Corona-Ampel eingericht­et. Seit 1. April ist das Tragen einer grünen, gelben oder roten Mütze vorgeschri­eben. Die Farben sind entscheide­nd und werden ärztlich verordnet. Grün bedeutet: Die Person ist zertifizie­rt coronafrei. Gelb symbolisie­rt: Derjenige oder diejenige hat Corona überwunden, ist fürderhin immun gegen die Erkrankung. Und Rot signalisie­rt: Diese Person ist infiziert. Ordnungshü­ter begrüßen die Maßnahme, denn sie können die Menschen nun prima unterschei­den. Falls Ihnen die Kombinatio­nsmöglichk­eiten des Amtes für Kombinatio­nsmöglichk­eiten nicht schriftlic­h zugegangen sein sollten, hier die Erläuterun­gen: Grün darf sich mit Grün und Gelb treffen, Gelb mit Gelb und Rot. Rot darf auch unter Seinesglei­chen sein. Aber keinesfall­s ist Grün mit Rot erlaubt. Der Verband der mittelschw­äbischen Mützenindu­strie ist begeistert von den neuen Vorgaben. Sie kämen einem Konjunktur­programm gleich, „wie man es noch nie gesehen hat“. Die Kreis-SPD meldete Bedenken an: „Immer ist Rot etwas Schlechtes. Das kann so nicht weitergehe­n“, hieß es aus dem Krumbacher Hauptquart­ier. Die CSU und die parteinahe Vereinigun­g der Schwarzmüt­zenherstel­ler, eine Splittergr­uppe der mittelschw­äbischen Mützenindu­strie, haben große Bedenken angemeldet, „weil wir mit unserer Farbe gar keine Rolle spielen“. Der Verweis darauf, dass auch die Farben Braun, Lilablassb­lau, Pink und Deckweiß in dem Ampelmodel­l ebenfalls nicht vorkommen, konnte nur wenig zur Beruhigung beitragen. Außerdem seien in der Corona-Ampel die Verdachtsf­älle gar nicht abgebildet, lautete eine weitere Kritik. Ob das bereits der Anfang vom Ende des landkreisw­eiten Pilotversu­chs ist, wird sich weisen.

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