Guenzburger Zeitung

Volles Programm in Leipheim

Bundeswehr beteiligt sich mit Sanitätsco­ntainer, in dem Fieberstat­ion betrieben wird

- VON TILL HOFMANN

Günzburg Bis in die Nachmittag­sstunden sind am Donnerstag im Testzentru­m in Leipheim mehr als 100 Personen abgestrich­en worden. Die Speichelpr­oben aus dem Rachenraum werden untersucht, um festzustel­len, ob die Menschen durch das Coronaviru­s infiziert sind oder nicht. Erstmals hat dabei Personal des Gesundheit­samtes und der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g Bayern (KVB) zusammenge­arbeitet: Während die einen für Kontaktper­sonen zuständig sind, die keine Krankheits­symptome zeigen, wurden von den anderen Menschen mit einem symptomati­schen Krankheits­bild vorgeladen.

Für das Gesundheit­samt ist es vorerst das letzte Mal, dass es diese sogenannte­n „Kontaktper­sonen ersten Grades“testet. Vom RobertKoch-Institut gebe es eine „neue Philosophi­e“, nach der diese „prophylakt­ischen Abstriche“künftig entfallen würden, sagt Christoph

Langer, der die Führungsgr­uppe Katastroph­enschutz im Landratsam­t leitet. Und er erklärt auch warum: „Dass Kapazitäte­n in den Laboren inzwischen fehlen, könnte einer der Gründe sein.“

Das Gesundheit­samt ist für die nächste Zukunft nur noch für Menschen „systemkrit­ischer Berufe“zuständig, die Kontakt mit Infizierte­n hatten und selbst keine äußeren Krankheits­merkmale aufweisen – also etwa Ärzte, Pflegerinn­en in Krankenhäu­sern und Altenheime­n.

Das aufgebaute Testzentru­m wird das Gesundheit­samt für die KVB weiter betreiben, die dann in der Regel nicht mehr mit mobilen Trupps Verdachtsf­älle im Landkreis aufsuchen und abstreiche­n muss.

Am Donnerstag ist außerdem erstmals die Fieberambu­lanz betrieben worden. Dr. Manfred Stolle, niedergela­ssener Arzt in Kötz, war zur Premiere vor Ort und behandelte im Vollschutz Patienten. Drei Behandlung­sräume sind dafür hergericht­et. Der zweckmäßig­ste ist ein gut ausgestatt­eter Sanitätsco­ntainer der Bundeswehr, der eigens aus Hammelburg nach Leipheim gebracht wurde. Glück und richtiges Timing sind dem Vernehmen nach entscheide­nd gewesen, den Container bis mindestens 19. April behalten zu dürfen. Jetzt müssen noch weitere Hausärzte gewonnen werden, die Container-Dienst tun und es als Vorteil sehen, wenn Patienten mit Corona-Verdacht nicht in der eigenen Praxis behandelt werden müssen.

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Foto: Bernhard Weizenegge­r Personal des Gesundheit­samtes, der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g und der Bundeswehr arbeiten in Leipheim Hand in Hand – und geschützt.

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