„Ohne Absturz durch die Krise“
Gewerkschaft fordert eine finanzielle Anhebung beim Kurzarbeitergeld
Landkreis Die aktuellen Arbeitsmarktzahlen zeigen: In den Landkreisen Günzburg und Neu-Ulm haben zum Stichtag 25. März mehr als 50 Betriebe Kurzarbeit angezeigt. Betroffen sind über 1000 Beschäftigte. Die tatsächliche Zahl liegt darüber und wird in den kommenden Tagen und Wochen noch weiter rapide steigen.
Eine nun veröffentlichte Sonderauswertung der Bundesagentur für Arbeit hat bundesweit etwa 470000 Anzeigen von Betrieben registriert – eine immens hohe Zahl, die zeigt, wie groß die Auswirkungen der Corona-Krise auf das Arbeitsleben sind. Diese Zahlen werden sich in den kommenden Monaten erst in der Statistik niederschlagen.
„Arbeitgeber und Bundesregierung müssen sich jetzt bewegen. Auch die Beschäftigten, die nicht unter dem Schutz eines Tarifvertrags stehen, müssen ohne Absturz durch die Krise kommen. Das Kurzarbeitergeld muss auf mindestens 80 Prozent angehoben werden“, fordert der Günzburger DGB-Kreisvorsitzende Werner Gloning.
Jüngst sind die Regelungen zur Kurzarbeit geändert worden: Betriebe können diese Unterstützung angesichts der Corona-Krise jetzt schneller und früher erhalten und werden zudem von sämtlichen Lohnkosten befreit, da ihnen die Sozialversicherungsbeiträge erstattet werden. Die Beschäftigten erhalten 60 beziehungsweise 67 Prozent ihres bisherigen Nettogehalts. „Einen Teil der Entlastung bei den Lohnkosten sollten die Arbeitgeber verpflichtend an die Beschäftigten weitergeben müssen, um deren Einkommen
Viele Beschäftigte geraten in existenzielle Nöte
aufzustocken. Wenn sie das nicht am Verhandlungstisch zusichern, muss die Bundesregierung die entsprechende Verordnung jetzt anpassen und die Arbeitgeber verpflichten“, fordert Gloning.
Zwar sei das Prinzip Kurzarbeit äußerst sinnvoll, denn es helfe, Einbrüche zu überbrücken und Beschäftigung zu sichern. „Aber die Lohneinschnitte sind bitter. Gerade diejenigen mit kleinen Einkommen sind besonders hart betroffen. Viele Beschäftigte geraten durch Mieten und andere finanziellen Verpflichtungen in existenzielle Nöte“, warnt Gloning.