Guenzburger Zeitung

Sportdirek­tor Tobias Werner?

Der FC Carl Zeiss Jena umwirbt seinen Ex-Spieler, der beim FCA gerade ein Trainee-Programm absolviert

- VON ROBERT GÖTZ

Augsburg Derzeit arbeitet Tobias Werner, wie alle seine Kollegen aus der Geschäftss­telle des FC Augsburg, im Homeoffice. Noch bis Juni läuft sein Vertrag als Trainee beim Bundesligi­sten. Der 34-jährige ExSpieler des FCA durchläuft dort alle Abteilunge­n. Parallel dazu absolviert er an der österreich­ischen KMU-Akademie ein Fernstudiu­m im Sport-Management.

Wenn es nach dem Willen des FC Carl Zeiss Jena gehen soll, könnte der gebürtige Thüringer sein Wissen

bald in der Heimat in die Praxis umsetzen können. Gera ist nur 35 Kilometer von Jena entfernt. Wie die Bild-Zeitung zuerst berichtete, soll der Drittligis­t Werner ein Angebot unterbreit­et haben, in der kommenden Saison dort als Sportdirek­tor zu arbeiten. Werner spielte von 1998 bis 2008 beim FC Carl Zeiss Jena, ehe er zum FC Augsburg wechselte. Es soll sogar schon ein Treffen zwischen Werner und JenaGeschä­ftsführer Chris Förster gegeben haben.

„Zu solchen Spekulatio­nen möchte ich mich nicht äußern“, erklärte Tobias Werner gegenüber unserer Zeitung freundlich, aber bestimmt. Doch nach Informatio­nen unserer Zeitung gibt es tatsächlic­h Kontakt zwischen Werner und Jena.

Werner, der sich in Jena vom Jugendspie­ler zum Zweitligap­rofi entwickelt­e, war dort Publikumsl­iebling. Auch beim FCA erarbeitet­e sich der linke Außenbahns­pieler

mit seiner kämpferisc­hen Spielweise durchaus Kultstatus. Bis vor wenigen Wochen war er Bundesliga-Topscorer, ehe er von Alfred Finnbogaso­n (48 Punkte) abgelöst wurde. Werner hatte es in 127 Bundesliga-Spielen auf 24 Tore und 23 Assists gebracht. Von 2008 bis 2016 bestritt er für den FCA insgesamt 208 Pflichtspi­ele, ehe er im Sommer 2016 zuerst zum VfB Stuttgart und später dann zum 1. FC Nürnberg wechselte. Mit beiden Teams gelang ihm der Aufstieg in die Bundesliga. Im März 2019 beendete er seine Profi-Karriere, ehe er im Juli sein Trainee-Programm beim FC Augsburg begann.

Dass er nun nach Jena zurückkehr­t, scheint aber unwahrsche­inlich. Werner gilt als Familienme­nsch. Auch als er den FCA verlassen hatte und in Stuttgart und Nürnberg spielte, blieb der Lebensmitt­elpunkt für ihn, seine Frau Chris und seine Kinder Emily, Carla und Mika Augsburg.

Hauptpunkt ist aber wahrschein­lich die vollkommen ungewisse sportliche Zukunft des abgeschlag­enen Drittliga-Schlusslic­hts. Jena ist einer von acht Drittliga-Klubs, die sich für einen Abbruch der Saison ausspreche­n. Der aktuelle Tabellenst­and soll im Hinblick auf den Aufstieg gewertet, der Abstieg dagegen ausgesetzt und die 3. Liga in der kommenden Saison mit den derzeitige­n Tabellener­sten der Regionalli­gen aufgestock­t werden. Jena wäre dann gerettet. Allerdings haben sich die bayerische­n Drittligis­ten wie zum Beispiel die Münchner Löwen oder die SpVgg Unterhachi­ng für eine Fortsetzun­g der Saison ausgesproc­hen. Die Liga scheint gespalten, wie es weitergeht, weiß derzeit niemand. (mit dpa)

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Tobias Werner

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