Guenzburger Zeitung

Die Krise trifft viele

2300 Vereine haben finanziell­e Schäden beim BLSV gemeldet

-

Landkreis Seit einigen Wochen können Sportverei­ne und -fachverbän­de in Bayern Schäden durch die Corona-Krise beim Bayerische­n Landesspor­tverband (BLSV) melden. So will der Dachverban­d die Auswirkung­en der Corona-Pandemie auf den Sport in Bayern einschätze­n. Und die Zwischenbi­lanz ist alarmieren­d: Bis zum gestrigen Freitag haben mehr als 2300 Vereine – also fast 20 Prozent aller im BLSV gemeldeten Vereine – das Meldesyste­m in Anspruch genommen. Die Gesamtscha­denssumme kalkuliert der BLSV weiterhin auf insgesamt rund 200 Millionen Euro für den Sport in Bayern.

Die Schwerpunk­te der Rückmeldun­gen bewegen sich laut BLSV insbesonde­re in den Bereichen Liga-, Sport- und Trainingsb­etrieb, laufender Betrieb der Sportanlag­en sowie Kosten für Übungsleit­er, Betreuer und Trainer. Ursprüngli­ch war vorgesehen, das Online-Meldesyste­m bis 19. April für Vereine und Fachverbän­de des BLSV zu öffnen. Da aber auch über dieses Datum hinaus weitere Einbußen zu erwarten sind, bleibt das Meldeporta­l aufgrund der überwältig­enden Resonanz weiterhin geöffnet.

Inwieweit die Vereine entschädig­t werden, ist noch unklar. Zwar hatte der bayerische Innen- und Sportminis­ter Joachim Herrmann vor Ostern in einer Videobotsc­haft an alle Sportlerin­nen und Sportler versichert, dass Sport und Politik an einem Strang ziehen: „Ich werde mich dafür einsetzen, dass wir diese Krise bewältigen und unsere wertvolle Vereins- und Verbändela­ndschaft gesichert ist.“

Über ein Hilfspaket soll aber erst in der Ministerra­tssitzung der Bayerische­n Staatsregi­erung am kommenden Dienstag, 21. April, beraten werden. Dass alle gemeldeten Schäden ausgeglich­en werden, ist eher unwahrsche­inlich.

Daneben betreibt der BLSV weiter Lobbyarbei­t, um weitere Lockerunge­n im Sport herbeizufü­hren. Ab Montag darf Sport in Bayern nun nicht mehr nur mit Angehörige­n des eigenen Hausstande­s, sondern auch mit einer fremden Person ausgeübt werden. BLSV-Präsident Jörg Ammon lobte auch die Kreativitä­t und das Engagement vieler Mitglieder. „Dieser ungemein positive Spirit stimmt mich sehr zuversicht­lich, dass wir diese Krise zusammen meistern werden.“(pm)

Newspapers in German

Newspapers from Germany