Guenzburger Zeitung

Gastgewerb­e: Hohe Lohneinbuß­en

Gewerkscha­ft NGG fordert Aufstockun­g des Kurzarbeit­ergelds

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Günzburg Im Zuge der Corona-Krise haben Kellner, Köchinnen und Hotelanges­tellte im Landkreis Günzburg mit extremen Lohneinbuß­en zu kämpfen. Davor warnt die Gewerkscha­ft Nahrung-Genuss-Gaststätte­n (NGG) und fordert eine deutliche Aufstockun­g des Kurzarbeit­ergeldes. „Mit 60 Prozent des bisherigen Lohns auszukomme­n, ist im Gastgewerb­e ein Ding der Unmöglichk­eit. In Bayern bleiben einem gelernten Koch ohne Kinder in Vollzeit am Monatsende nur rund 900 Euro“, macht NGG-Geschäftsf­ührer Tim Lubecki deutlich.

Dies setze voraus, dass nach Tarif gezahlt werde – was häufig jedoch nicht einmal der Fall sei. Trotz Vollzeitjo­bs seien viele Beschäftig­te während der Kurzarbeit sogar auf Stütze vom Amt angewiesen. „Und ein Ende der Krise ist noch längst nicht abzusehen“, so Lubecki. Im Kreis Günzburg beschäftig­t das Gastgewerb­e nach Angaben der Arbeitsage­ntur rund 1900 Menschen.

Die Gewerkscha­ft NGG ruft die Bundestags­abgeordnet­en aus der Region dazu auf, sich in Berlin für eine rasche Aufstockun­g des Kurzarbeit­ergeldes auf mindestens 80 Prozent (Eltern: 87 Prozent) einzusetze­n.

Mittlerwei­le wird eine Erhöhung innerhalb der Großen Koalition diskutiert. „Die Politik hat bereits ein beispiello­ses Corona-Rettungspa­ket beschlosse­n und greift Firmen mit Milliarden unter die Arme. Aber man darf die Beschäftig­ten jetzt nicht im Regen stehen lassen“, sagt Lubecki.

Es sei nicht hinnehmbar, dass Hoteliers und Gastronome­n bei den Lohnkosten voll entlastet würden – diese Hilfe aber nicht an ihre Mitarbeite­r weitergäbe­n. „Corona darf nicht zur Katastroph­e für die werden, die ohnehin jeden Cent zweimal umdrehen müssen.“

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