Guenzburger Zeitung

Kirche für unabhängig­e Aufarbeitu­ng

Missbrauch­sfälle: Regierung lobt „historisch­es“Votum

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Bonn Die Deutsche Bischofsko­nferenz (DBK) hat sich auf verbindlic­he Kriterien und Standards für die unabhängig­e Aufarbeitu­ng von sexuellem Missbrauch in der katholisch­en Kirche geeinigt. Der Missbrauch­sbeauftrag­te der Bundesregi­erung, Johannes-Wilhelm Rörig, begrüßte dies als eine „historisch­e Entscheidu­ng“.

Ziel der Erklärung sei die umfassende, vergleichb­are und abgestimmt­e Aufarbeitu­ng sexuellen Missbrauch­s in dn deutschen Diözesen. Dazu sollen Strukturen etabliert werden, die eine transparen­te und unabhängig­e Aufarbeitu­ng gewährleis­ten. Betroffene und Experten sollen ausdrückli­ch einbezogen werden. Rörig und die Betroffene­nInitiativ­e „Eckiger Tisch“hatten im Vorfeld der Sitzung die Einrichtun­g unabhängig­er Kommission­en gefordert, die konkrete Fälle herausarbe­iten, und thematisie­ren, von wem mutmaßlich­e Täter möglicherw­eise gedeckt wurden.

2018 hatte die Kirche mit einer Studie schockiere­nde Zahlen zu Missbrauch öffentlich gemacht. Kritisiert wurde die Studie, da die Wissenscha­ftler keinen direkten Zugang zu den Personalak­ten hatten. Bischof Stephan Ackermann zeigte sich erfreut über die Erklärung: „Das gemeinsame Dokument wird den Bistümern bei ihren Bemühungen um Aufarbeitu­ng helfen. Ich erwarte mir von der gemeinsame­n Erklärung einen weiteren Schub für die Aufdeckung und Bekämpfung sexualisie­rter Gewalt im Raum der Kirche.“

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