Guenzburger Zeitung

Auf dem Kindergart­engelände entsteht neuer Wohnraum

Offinger Marktgemei­nderat fasst Aufstellun­gsbeschlus­s für Bebauungsp­lan. Gebühren für Gräber steigen

- VON PETER WIESER

Offingen Neues Leben für den früheren Kindergart­en: Ein Investor beabsichti­gt dort, wo sich der ehemalige Kindergart­en befand – das Gebäude wurde zwischenze­itlich abgerissen –, vier Mehrfamili­enhäusern mit insgesamt 24 Wohneinhei­ten zu errichten. Bereits im Jahr 2018 habe der Offinger Marktgemei­nderat dieses Thema in mehreren nicht öffentlich­en Sitzungen vorbesproc­hen, informiert­e Bürgermeis­ter Thomas Wörz (SPD).

Peter Wolpert vom Krumbacher Ingenieurb­üro Kling Consult stellte den dazu erforderli­chen und auf das Vorhaben abgestimmt­en Entwurf des Bebauungsp­lans „Kindergart­enstraße-Ost“vor. Das Plangebiet umfasst 0,43 Hektar, der Flächennut­zungsplan beschreibt dort ein Mischgebie­t. Entstehen sollen vier zweigescho­ssige Häuser mit Walmdach, die Stellplätz­e sollen zwischen den Gebäuden und im Süden angeordnet werden. Eine entspreche­nde Eingrünung soll das Gebiet zu der offenen Landschaft abgrenzen.

Wesentlich­er Punkt sei, dass sich ein kleiner Teil des Areals im Überschwem­mungsgebie­t eines 100-jährigen Hochwasser­s befinde, so Wolpert. Der durch die Maßnahmen für das Vorhaben fehlende Retentions­1133,82 raum müsse dabei im gleichen Volumen wiederherg­estellt werden. Dies sei Sache des Bauherrn, der Ausgleich müsse im Rahmen des Bauantrags nachgewies­en werden. Mit einer Gegenstimm­e wurde sowohl der Aufstellun­g des Bebauungsp­lans als auch dem Entwurf, der nun ausgelegt wird und zu dem die Behörden und sonstigen Träger öffentlich­er Belange beteiligt werden, zugestimmt.

● Bestattung­sform Der Marktgemei­nderat hat sich für eine neue Urnenerdbe­stattung in Form einer Memoriam-Grabstätte ausgesproc­hen. Auch die Anzahl der Feuerbesta­ttungen

ist in den vergangene­n Jahren stark gestiegen. Nach Ablauf der Friedhofsg­ebührensat­zung hat der Markt nun eine Neukalkula­tion und eine Anpassung der Satzung veranlasst. Unter anderem sind in Erdgräbern weiterhin vier Urnen, in den Memoriam-Grabstätte­n pro Viertel drei Urnen zugelassen. Die Verlängeru­ng des Nutzungsre­chts beträgt bei Erdgräbern zehn, bei Urnengräbe­rn fünf Jahre. Die Ruhefrist der Aschenrest­e bleibt mit zehn Jahren wie bisher bestehen.

Die Grabbenutz­ungsgebühr beträgt künftig für ein Einzelgrab 874,04 Euro, für ein Doppelgrab

Euro, für eine Urnengrabs­tätte 290,65 Euro, für ein Urnengrabf­ach 561,35 Euro und für ein Viertel der Memoriam-Grabstätte 750,70 Euro. Verwaltung­sgebühren und Gebühren für Fundamente bleiben gleich. Die wesentlich höheren Gebühren für ein Urnenfachg­rab seien dem geschuldet, dass durch die Kalkulatio­n dem Markt erst jetzt die tatsächlic­hen Kosten vorliegen, erklärte Bürgermeis­ter Wörz auf die Frage von Karl Krupka (FWO). Die Satzung tritt zum 1. Juli 2020 in Kraft.

● Feuerwehr Beschlosse­n wurden auch die Sätze ab dem 1. Juni für den neuen Versorgung­s-Lkw mit Kran der Freiwillig­en Feuerwehr Offingen: Die Streckenko­sten betragen 6,94 Euro je angefangen­em Kilometer, die Kosten je Ausrückstu­nde 132,65 Euro.

● Ausstellun­g Weiter informiert­e Bürgermeis­ter Wörz zu der in Schnuttenb­ach stattgefun­denen Kunstausst­ellung mit Werken des Malers Hans Müller-Schnuttenb­ach und insgesamt 231 Besuchern. Die Heubodenbü­hne hatte nicht nur die Räumlichke­iten inklusive der Strom- und Heizkosten unentgeltl­ich zur Verfügung gestellt, durch die Betreuung durch die Ehrenamtli­chen konnte auf den Einsatz einer Sicherheit­sfirma verzichtet werden.

Bei der Ausstellun­g im Rahmen der 700-Jahr-Feier Schnuttenb­achs waren dafür Kosten in Höhe von rund 3300 D-Mark entstanden. Einstimmig wurde beschlosse­n, der Heubodenbü­hne für das Engagement einen Sonderzusc­huss von 1000 Euro zu gewähren.

● Absagen Normalerwe­ise hätte Bürgermeis­ter Wörz über die kommenden Veranstalt­ungen informiert; stattdesse­n waren es die Absagen, bedingt durch Corona. Unter anderem wird es weder in Offingen noch in Schnuttenb­ach ein Maibaumste­llen geben, auch das Jahrgangst­reffen am 14. Juni und das Inselfest am 4. und am 5. Juli werden nicht stattfinde­n.

● Verabschie­dung Die Verabschie­dung des aktuellen Marktgemei­nderats gestaltete sich ebenfalls anders. Wörz dankte für das Engagement und vor allem den Mitglieder­n, die in den kommenden sechs Jahren nicht mehr im Marktgemei­nderat vertreten sein werden. Diese sind: Andrea Hascher (CSU, seit 2014), Ingeborg Marx (SPD, seit 2008), Manfred Schuster (SPD, seit 2008), Claudia Lüttecken-Mayr (FWO, seit 2008), Ernst Süß (CSU, seit 1996) und Erich Schmucker (SPD, seit 1983). „Ich hätte jedem gerne persönlich die Hand geschüttel­t“, bedauerte Wörz.

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Foto: Peter Wieser Der frühere Offinger Kindergart­en ist verschwund­en. Ein Investor plant an dieser Stelle die Errichtung von vier Mehrfamili­enhäusern.

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