Guenzburger Zeitung

Großes Abschiedne­hmen in Burgau

Letzte Sitzung für zehn Stadträte und Bürgermeis­ter Konrad Barm. Was dieser seinem Nachfolger wünscht

- VON WALTER KAISER

Burgau Es war die Stunde des Abschieds. Eine gewisse Wehmut wehte durch die Burgauer Kapuzinerh­alle, als in der vergangene­n Woche zehn von 20 Stadträten verabschie­det wurden. Ihre vielfältig­en Verdienste würdigte Bürgermeis­ter Konrad Barm, der seinerseit­s von seinem Nachfolger Martin Brenner mit Urkunde und Geschenk bedacht wurde. Im Namen der Mitarbeite­r überreicht­e auch Kulturamts­leiter Stefan Siemons ein Präsent an den scheidende­n Chef.

Aus Gründen des Schutzes vor Corona war der Stadtrat nicht im Sitzungssa­al des Rathauses, sondern in der Kapuzinerh­alle zusammenge­kommen. Kürzer und schlichter als üblich ging auch die Verabschie­dung von Bürgermeis­ter Barm und den scheidende­n Stadträten über die Bühne. Barm: „Festakte sind leider nicht möglich.“

Im neuen Stadtrat nicht mehr vertreten sind Michael Fritz und Michael Smalko (beide CSU), Tobias Auinger und Dieter Kircher (beide SPD), Jürgen Pauer und Michael Offenwange­r (beide FWV), Detlef Calibe (ABB), Karlheinz Mayländer (FDP/Freie Bürger) sowie Werner Brandl und Wilhelm Frielingha­us (beide CWG). Wobei Frielingha­us mit 36 Jahren der dienstälte­ste Stadtrat war. Ihr aller Engagement zum Wohle der Stadt und ihrer Bürger würdigte Bürgermeis­ter Barm und überreicht­e mit seinem Nachfolger Martin Brenner Urkunden und Gutscheine. Mit einem Abschiedsp­räsent wurde auch die bisherige Limbacher Ortssprech­erin Simone Werdich bedacht.

Ein aus Holz geschnitzt­es Wappen der Stadt überreicht­e Kulturamts­leiter Stefan Siemons. Mit einem kurzen Gedicht, eingravier­t in der Wappentafe­l, bedankten sich die Mitarbeite­r der Verwaltung bei Barm, der 18 Jahre ihr Chef gewesen ist.

Als Zeichen „von Größe“bezeichnet­e der neue Bürgermeis­ter Martin Brenner den Umstand, dass Barm ausdrückli­ch ihn gebeten habe, im Namen des Stadtrats einige Worte zu seinem Abschied zu sagen. Dies sei nicht selbstvers­tändlich, betonte Brenner. Denn nach der verlorenen Bürgermeis­terstichwa­hl habe es bei Barm mit Sicherheit „ein gehöriges Maß an Enttäuschu­ng“ gegeben. In den 18 Jahren seiner Amtszeit habe sich Barm mit Engagement, Sachversta­nd und Herzblut für das Wohl Burgaus und der Bürger eingesetzt. „Sie haben viel gegeben und viel erreicht“, erklärte Brenner. „Und Sie durften oder mussten schöne und schwere Zeiten durchleben.“

Selbstvers­tändlich habe es mit dem Bürgermeis­ter auch Differenze­n gegeben. Das aber immer nur im Ringen um die besten Lösungen. Die seien auch stets das politische Ziel von Barm gewesen. Brenner überreicht­e eine Dankurkund­e und einen Gutschein „für den Kunstsamml­er“, zudem einen Blumenstra­uß für die Frau des scheidende­n Bürgermeis­ters. In seinen Dankeswort­en verwies Barm auf die zahlreiche­n wichtigen Investitio­nen, die im Zusammenwi­rken von Stadtrat und Stadtverwa­ltung umgesetzt wurden. Nicht weniger als 85 Millionen Euro seien in den zurücklieg­enden 18 Jahren in eine Vielzahl von Projekten geflossen. Seinem Nachfolger und dem neuen Stadtrat wünschte Barm Glück, Energie, Tatkraft und – wo nötig – auch den Mut zu unpopuläre­n Entscheidu­ngen. Am Ende übergab Barm seinem Nachfolger den Schlüssel für die Räume des Rathauses.

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Konrad Barm

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