Auf der falschen Seite
gung eine spontane Begegnung mit Sacoolas, die sich mitsamt Fotografen in einem Nebenraum befand, ermöglichen. Ein PR-Stunt von Trump, schimpften die Eltern des toten Teenagers und verließen frustriert das Oval Office, ohne dass sie ihrem Ziel nähergerückt waren.
Im Januar dann verweigerte USAußenminister Mike Pompeo den Auslieferungsantrag. Man würde sonst einen „außergewöhnlich beunruhigenden Präzedenzfall“schaffen, hieß es im Hinblick auf den diplomatischen Sonderstatus. Daraufhin sprach das britische Innenministerium von einer „Rechtsverweigerung“. „Die ganze Welt ist auf der Seite von Team Harry“, sagten die Eltern.
Premierminister Boris Johnson betonte laut Downing Street in einem Telefonat mit Trump die „Notwendigkeit, Harrys Familie Gerechtigkeit zukommen zu lassen“. Doch eine Sprecherin der USBehörde gab bekannt, Pompeos Entscheidung sei „endgültig“, obwohl die internationale Polizeibehörde Interpol veranlasste, dass die Frau international gesucht wird. Beamte in aller Welt sind demnach aufgefordert, Sacoolas „mit Blick auf eine Auslieferung nach Großbritannien“festzunehmen.
„Harrys Eltern haben alles getan, was in ihrer Macht steht – es ist nun an den Behörden“, sagte der USAnwalt von Charlotte Charles und Tim Dunn. Ob es nun sechs Monate, ein Jahr oder sogar fünf Jahre dauern werde, bis Anne Sacoolas vor einem britischen Gericht zur Rechenschaft gezogen wird – und die Eltern damit Gerechtigkeit für ihren verstorbenen Sohn erkämpft haben. „Sie werden niemals loslassen.“