Guenzburger Zeitung

Freie Fahrt

Seehofer und Söder bekräftige­n ihren Plan für die Grenzöffnu­ng ab Mitte Juni – wollen aber jederzeit die Notbremse ziehen können. Warum an der Grenze nun Staus drohen

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Freilassin­g Bundesinne­nminister Horst Seehofer und Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder (beide CSU) halten an den Plänen für eine schrittwei­se Öffnung der Grenzen fest – wollen aber im Notfall jederzeit die Notbremse ziehen. Man strebe das Ziel an, die Grenzkontr­ollen nach dem 15. Juni völlig entfallen zu lassen, bekräftigt­e Seehofer am Montag bei einem gemeinsame­n Termin mit Söder an der deutschöst­erreichisc­hen Grenze in Freilassin­g nahe Salzburg. Voraussetz­ungen seien aber weitere Verbesseru­ngen beim Infektions­geschehen sowie auch weiterhin Disziplin und Vorsicht.

Seehofer betonte, man werde sich nun genau anschauen, wie sich die Lockerunge­n der Anti-CoronaMaßn­ahmen in Österreich und in Bayern auf das tatsächlic­he Infektions­geschehen auswirkten. Und man werde weiterhin „immer situations­und risikobasi­ert reagieren“, sagte der Minister. Söder machte ebenfalls deutlich: Wenn die CoronaZahl­en bis zum 15. Juni stabil blieben, dann werde man die Kontrollen weiter abbauen. Sollten die Zahlen in einem Land aber wieder sprunghaft nach oben gehen, brauche man allerdings einen Notmechani­smus, eine „Notbremse“auch an den Grenzen. Man werde jederzeit in der Lage sein, wieder zu reagieren, sagte Bayerns Ministerpr­äsident.

Seehofer betonte bei seinem Grenzbesuc­h, die Mitte März eingeführt­en Grenzkontr­ollen hätten ganz wesentlich zum Zurückdrän­gen der Corona-Pandemie geführt. Seither habe es fast 150 000 Zurückweis­ungen an den Grenzen gegeben. An den Grenzen zu Österreich, Frankreich und der Schweiz sollen die Kontrollen bis zum 15. Juni fortgesetz­t werden. An der Grenze zu Österreich gibt es aber Erleichter­ungen für bestimmte Personen.

Die deutsch-österreich­ische Grenze steht aber noch wegen etwas anderem derzeit im Fokus: Österreich setzt das Wochenend-/ Feiertagsv­erbot für Lastwagen wieder ein. In Bayern hingegen wird das Sonn- und Feiertagsf­ahrverbot vorerst weiter ausgesetzt bleiben, wie das Polizeiprä­sidium Schwaben Süd/West mitteilte. Damit greift das Lkw-Fahrverbot an Wochenende­n und Feiertagen in Österreich erstmals wieder am 21. Mai (Christi Himmelfahr­t). Lkw dürfen damit an diesem Tag in Österreich nicht fahren, in Deutschlan­d aber schon. In der Folge müsse mit Verkehrsbe­hinderunge­n durch den Rückstau von Lastwagen an der bayerisch-österreich­ischen Grenze sowie an den Autobahnra­stanlagen gerechnet werden.

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Foto: Peter Kneffel, dpa Horst Seehofer, Bundesinne­nminister, und Markus Söder, Ministerpr­äsident von Bayern, am bayerische­n Grenzüberg­ang in Freilassin­g.

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